Werner Steiner leitete Jahrzehnte lang die Kirchenchöre von St. Sigmund und Mühlbach und sang auch im „Collegium Musicum Bruneck“. Mit der Wahl zum KVW-Vorsitzenden ist allerdings die musikalische Freizeit etwas ins Hintertreffen geraten, da „diese Aufgabe doch sehr zeitintensiv ist“.<BR /><BR />2000 wurde er in den Gemeinderat von Kiens gewählt und kümmerte sich 10 Jahre lang als Gemeinderat und Gemeindereferent vor allem um die sozialen Bereiche in seiner Heimatgemeinde. In dieser Zeit musste er allerdings erkennen, dass das politische Spiel nicht das seine ist, denn „ich will mich um die Menschen kümmern und ihnen helfen – ohne Rücksicht auf politische Verstrickungen oder Lobbys.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="846662_image" /></div> <BR /><BR />Der Bedarf an Hilfe sei ständig im Wachsen, daher sei es umso wichtiger, zu informieren und zu sensibilisieren, hebt er hervor: „Die Hilfe muss bei den Menschen ankommen, die sie auch tatsächlich benötigen!“ Weil aber die bürokratischen Hürden viele abschrecken oder für viele unüberwindbar scheinen, müssten die rund 250 KVW-Ortsgruppen noch weiter gestärkt werden, ist Steiner überzeugt: „Sie kennen die örtlichen Situationen und können direkt und unbürokratisch helfen.“<h3> Viele im Rentenalter</h3>Leider sei der Großteil der rund 30.000 Mitglieder im KVW bereits im Rentenalter und es werde immer schwieriger, die Jugend für das soziale Engagement zu gewinnen. Gerade die Jugend müsse aber sensibilisiert werden, damit sie frühzeitig an die eigene Altersvorsorge denkt. Die jährlichen Schwerpunktthemen und die Begleitung der Ortsgruppen, aber auch gute Kontakte und Vernetzung zur Politik sind darauf ausgerichtet, zählt Steiner auf.<BR /><BR />Neben dem Lehrerberuf und dem sozialen Engagement bleibe wenig Freizeit, erklärt er, sagt dies aber ohne Bedauern, denn die Arbeit im KVW sei für ihn auch Hobby, durch das er zudem Nützliches tun und anderen helfen könne. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="846665_image" /></div> <BR /><BR />Die Freizeit nutzt er gerne für Ausflüge mit dem Wohnmobil. Anfang der 1980-er Jahre war die Familie einige Male mit dem Zelt im Urlaub. Später war er mehrere Sommer Heimleiter im Ferienhaus der Caritas in Caorle, wohin Frau und Kinder mit- oder nachgekommen sind. Vor etwa 20 Jahren haben sie sich dann einen eigenen Camper angeschafft, der seither jedes Jahr von Mai bis Oktober im Einsatz ist. <BR /><BR />Wenn es sich ausgeht, fährt er mit seiner Frau einmal im Monat übers Wochenende weg und verbindet dies nach Möglichkeit mit einem kulturellen Höhepunkt, wie etwa einen Ausflug zu den Bregenzer Festspielen. Im Sommer geht es im Wohnmobil zu einem mehrwöchigen Urlaub. <BR /><BR />Der letzte Sommerurlaub führte sie nach der Corona-Zeit in die Bretagne – von Straßburg nach Paris und weiter zur Felseninsel Mont Saint-Michel und dem „Pointe de Corsen“, dem westlichsten Punkt Frankreichs. Die Ziele dieser Reisen sind nur grob vorgezeichnet, damit genügend Zeit bleibt, um die Gunst des Augenblicks zu nutzen, dort zu verweilen, wo es gerade schön ist, oder weiterzufahren, wenn's beliebt.<h3> Gerne auch ein Buch</h3>Und wenn sich die Zeit ausgeht, liest er auch ein Buch – meist mit historischem Hintergrund, Biografien oder Werke mit kulturgeschichtlichem Inhalt, oftmals in Bezug auf die bevorstehenden Reiseziele, wie z.B. über die Uffizien in Florenz oder die Kulturstätten in Sizilien. Es könne aber gerne auch einmal ein „schmalziger Heimatroman“ sein, schmunzelt er, oder ein spannender Krimi von Ralph Neubauer und Christiane Omasreiter. Gerade diese fiktiven Geschichten im bekannten Südtiroler Ambiente faszinieren ihn als ortskundigen Leser: „Es ist spannend zu verfolgen, was Phantasie und was echt ist.“<BR /><BR />Als Musiker genießt er auch einen schönen Konzertabend. Ob die „Zauberflöte“ in Innsbruck oder ein Weihnachtskonzert in Toblach. Seine Vorlieben reichen von der echten Volksmusik bis zur Klassik und zur Blasmusik. Letztere erinnert ihn an seine musikalischen Wurzeln, als er in den 1970-er Jahren eine Zeit lang bei der Bürgerkapelle Brixen und bei der Musikkapelle Kiens Horn spielte.<BR /><BR />Seit nunmehr 30 Jahren spielt er sonntags die Orgel in seiner Heimatpfarrei St. Sigmund, singt immer noch als „Aushilfssänger“ beim Kirchenchor, springt bei Bedarf als Chorleiter ein oder leitet die Wortgottesfeiern. Ein Dorf lebe davon, dass die Menschen zusammenkommen: „Was gibt es Schöneres, wenn man sich trifft, um gemeinsam zu beten oder einen Gottesdienst zu feiern“, ist er überzeugt.<BR /><BR />Und gemeinsam mit seiner Frau genießt er nun auch die Zeit als Großeltern. Simon (6) und seine Schwester Hanna (4) wohnen nicht weit von ihnen. Die 7-jährige Lena lebt mit ihren Eltern in Sopron/Ungarn. Sie sehen sich in den Ferien und zu besonderen Anlässen.<BR /><BR />ZUR PERSON<BR /><BR />Werner Steiner (Jahrgang 1960) stammt väterlicherseits aus Pflaurenz bei St. Lorenzen, ist in Brixen aufgewachsen und hat Gesang am Musikkonservatorium in Bozen studiert. <BR />Seit 1981 ist er mit Anna Sieder verheiratet und wohnt in St. Sigmund. Im gleichen Jahr hat er begonnen, an der Mittelschule „Karl Meusburger“ in Bruneck Musik zu unterrichten, später in Sand in Taufers und St. Johann. Seit 1990 ist er Musiklehrer an der Mittelschule in Vintl. <BR />Seit 2013 ist er Landesvorsitzender im KVW. Der ältere Sohn Joachim (1981) lebt in Sopron/Ungarn, sein Bruder Georg (1985) in St. Sigmund.