<b>Von Petra Schwienbacher</b><BR /><BR />Igel stehen unter Naturschutz und dürfen nicht einfach so mitgenommen und/oder gefangen gehalten werden. Eine Ausnahme bilden kranke oder verletzte Tiere (siehe Box). Aber auch diese müssen danach wieder in die Natur entlassen werden. Es gilt: (Jung-)Igel müssen unbedingt eine Weile beobachtet werden, bevor gegebenenfalls eingegriffen wird.<h3> Igelbaby gefunden – Was tun?</h3>Braucht ein Igel wirklich Hilfe, ist festzustellen, ob es sich um ein säugendes Muttertier handelt, denn dann ist für die Jungen lebenswichtig, dass sie gefunden werden. Igelbabys sollten nur mit Handschuhen angefasst werden, ansonsten würde sich die Mutter von ihnen abwenden.<BR /><BR />Es braucht Erfahrung, um sich um ein verwaistes Igelbaby zu kümmern, daher sollte unbedingt ein Tierarzt verständigt werden. Dieser versorgt eventuelle Verletzungen, entfernt Parasiten (außen und innen) und verabreicht bei Bedarf aufbauende Mittel. <BR /><BR />Igel haben oftmals Parasiten wie Zecken und Flöhe. In Wunden sind manchmal Fliegeneier und Fliegenmaden. Nicht verletzte Tiere, die aber krank und schwach sind, können ebenso Träger dieser sein und müssen unbedingt behandelt werden.<BR /><BR />Falls keine Fachperson erreicht wird, kann dem Igel mithilfe einer Spritze (ohne Nadel) oder einer Pipette lauwarmer, ungesüßter Fencheltee eingeflößt werden. Niemals aber Milch! Da Säuglinge noch nicht selbstständig Kot und Urin ausscheiden können, werden die Geschlechtsteile dazu mit einem Wattestäbchen gekitzelt. <BR /><BR />Informationen dazu finden sich im Internet, beispielsweise unter: <b>www.pro-igel.de</b>.<h3> Garten Igelfreundlich gestalten</h3>Unabhängig davon, ob ein Igel gefunden wird oder nicht, kann den Tieren sowohl ihr Leben als auch das Überwintern leichter gemacht werden. Dazu bleiben Laub und Zweige auf einem Haufen liegen. Darin machen es sich die Igel besonders gerne gemütlich und zudem sind sie ideale Behausungen, gerade zur Jungenaufzucht. <BR /><BR />Komposthaufen und aufgestapeltes Brennholz sind ebenfalls gern genutzte Verstecke der Tiere. Nester mit Säuglingen, die unter einem Paletten- oder Holzstapel entdeckt werden, sollten an Ort und Stelle bleiben. <BR /><BR />Zudem gilt es, besser auf Motorsensen, Freischneider, Rasenroboter und Laubsauger zu verzichten. Auch wenn sie die Arbeit erleichtern, Mähroboter fügen den Tieren ohne Fluchtverhalten häufig tödliche Verletzungen zu – vor allem, wenn sie nachts eingesetzt werden.<BR /><BR /> Laubsauger sind ebenso lebensbedrohlich. Zudem saugen sie wichtige Insekten, Spinnen und Kleintiere auf, die den Igeln als Nahrung dienen.<BR /><BR />Keller- oder Lichtschächte sowie Schwimmbäder und Teiche mit senkrechten Ufern sollten mit einer Abdeckung versehen und Ausstiegshilfen geschaffen werden. <h3> Achtung Frost</h3>Liegen die Temperaturen im Herbst noch deutlich über dem Gefrierpunkt, können Igel und ihre Jungtiere ohne fremde Hilfe ihre Nahrung beschaffen und das nötige Gewicht erreichen. Liegt die Bodentemperatur sehr früh langfristig um den Gefrierpunkt, wird das Futter knapper. <BR /><BR />Streunt ein Tier dann im Garten herum, kann der Mensch zufüttern. Dafür sollte allerdings spezielles Igelfutter aus dem Fachhandel her – alternativ Katzenfeuchtfutter mit Haferflocken, ungewürztes Rührei und Hackfleisch.<BR /><BR />Wird zu dieser Zeit ein Igelbaby gefunden, sollte es sofort aufgewärmt werden. Dazu eine mit lauwarmem Wasser gefüllte Wärmeflasche in einen Karton legen und diese mit einem Küchentuch bedecken. Dann ab zum Tierarzt.<BR /><BR /><embed id="dtext86-66481835_listbox" />