Patrick Egger von der Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz beobachtet, wie sich der Lebensraum der gefiederten Freunde verändert; einige können sich gut anpassen, für andere wird es aber zunehmend schwierig. <BR /><BR />Erst kürzlich konnte in Niederdorf auf 1154 Metern Höhe eine Wiedehopf-Brut nachgewiesen werden. „Der Wiedehopf war früher in Südtirol ziemlich verbreitet, vor etlichen Jahrzehnten allerdings vorwiegend in um die 500 Meter Höhe. Vor 30 Jahren wurden die höchsten Bruten auf 800 bis 900 Metern gefunden, im Pustertal war dieser Vogel nur auf Durchzug“, weiß Patrick Egger von der Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz Südtirol (AVK). <h3> Durch Erwärmung reich gedeckter Tisch</h3>Heute findet der Wiedehopf in Tallagen keine guten Bedingungen mehr: Er bräuchte offene Flächen und Wiesen für die Nahrungssuche – der Wiedehopf hat eine Vorliebe für Maulwurfsgrillen – sowie große, alte Bäume, in denen Höhlen zum Brüten findet, wie beispielsweise in Streuobstwiesen und Kastanienhainen. <BR /><BR />„Wir haben zwar in den vergangenen 10 Jahren im Etschtal und im Unterland etwa 100 Nistkästen aufgehängt, doch der Wiedehopf weicht offenbar in Ermangelung des idealen Lebensraums zusehends in höhere Lagen aus, was ihm erst die wärmeren Temperaturen ermöglicht haben. Heuer hatten wir auch in Ratschings eine Brut auf gut 1200 Metern“, sagt Egger. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="925867_image" /></div> <BR /><BR />Ein anderer Vogel, der von der Klimaerwärmung profitiert und immer öfter in Südtirol brütet, ist der Schlangenadler. „Früher war er hierzulande eher selten, jetzt gibt es Brutpaare im Raum Brixen, im Vinschgau und im Unterland,“ so Egger. Die Leibspeise dieses Greifvogels sind – wie sein Name schon verrät – Reptilien wie Schlangen und Eidechsen, diese lieben die Hitze und vermehren sich entsprechend. Für den Schlangenadler bedeutet dies: Er findet jetzt in Südtirol einen reich gedeckten Tisch für sich und seinen Nachwuchs. <BR /><BR />Eine weitere Auswirkung des Klimawandels ist, dass gewisse Zugvögel vermehr darauf verzichten, in Überwinterungsgebiete zu fliegen und das ganze Jahr über hier bleiben, wie z.B. die Mönchsgrasmücke und die Singdrossel. <h3> Für andere Vogelarten könnte es eng werden</h3>Andere heimische Vögel gerarten durch die Erwärmung jedoch zusehends in Bedrängnis. „All jene, die es nicht zu warm mögen, wie der Steinschmätzer, das Alpenschneehuhn oder der Schneesperling: Sie werden immer weiter in die Höhe abgedrängt, ihr Lebensraum oben wird knapp, und irgendwann werden sie wohl gar nicht mehr ausweichen können“, so Egger.<BR />