Wer in Südtirol daheim ist, wird für diesen Wandervorschlag wohl nicht eigens ins Inntal fahren, aber mit einem Besuch von Innsbruck bietet er vielleicht eine willkommene Möglichkeit zu einer der Jahreszeit entsprechenden, nicht zu langen Rundwanderung.<BR /><BR />Etwa eine Gehstunde über dem stattlichen Dorf Thaur, das mit seiner prächtigen Barockkirche sonnig an der Tallehne zwischen Innsbruck und Hall liegt, befindet sich der Schlosshof, und in seiner Nähe – am Rand einer ausgedehnten Wiesenterrasse – thront die ausgedehnte Ruine der Burg Thaur, auch Thaurer Schloss genannt.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="832667_image" /></div> <BR /><BR />Sie, die mit ihrem bleichen Gemäuer weit über das Inntal und seine südseitigen Berge schaut, ist das Ziel unserer nicht allzu langen Rundwanderung, die wir im Ortszentrum von Thaur beginnen. Doch bevor wir die Burg erreichen, kommen wir auf dem von stattlichen Bildstöcken mit den Leidensstationen Christi gesäumten Weg zur ebenfalls weithin sichtbaren, Romediuskirche. Ursprünglich vielleicht die Thaurer Burgkapelle und jedenfalls den Hll. Petrus und Paulus geweiht, ist die schmucke Kirche oberhalb von Thaur heute dem auch im bekannten Wallfahrtsort San Romedio am Nonsberg verehrten hl. Romedius gewidmet. Hier in Thaur nämlich machte sich der fromme Mann auf den Weg nach Trient zum hl. Vigilius. Und dabei ritt er auf jenem Bären, der ihm zuvor das Pferd getötet hatte – so weiß es jedenfalls die Legende.<BR /><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="832670_image" /></div> <BR /><BR />Doch wenig später liegt rechts der besagte Schlosshof vor uns und links ragen die aus Dolomitgestein bestehenden Reste der einst stolzen Burg Thaur empor. Die vor einiger Zeit konsolidierte Hauptruine breitet sich nahe dem breiten Höfeweg auf ebenem Boden aus, doch auch auf dem angrenzenden Hügel haben sich Reste der ausgedehnten Anlage erhalten.<BR /><BR />Ihre Ursprünge reichen ins 12. Jahrhundert. Zunächst den Andechsern verliehen, kam sie in der Folge in die Hände der Grafen von Tirol. Und noch um 1500 wurde das damals bedeutende Schloss durch Kaiser Maximilian I. aufwendig erweitert und ausgebaut, bevor es schließlich zur heutigen, allerdings immer noch eindrucksvollen Ruine herabsank. <BR /><BR />Man könnte von da beliebig weit westwärts wandern, wir aber treten den Abstieg an und kehren über den Ladinsweg durch herbstlich gefärbte Wälder wieder nach Thaur zurück. <h3> Die Tour im Überblick</h3><BR /><div class="img-embed"><embed id="832673_image" /></div> <BR /><BR /><Gotham_Bold>Wegverlauf: </Gotham_Bold>Vom Dorfzentrum von Thaur (633 m, sonnseitig zwischen Innsbruck und Hall gelegen) über die Langgasse zwischen den Häusern kurz hinauf zu Weggabel, nun rechts auf dem St.- Romedius-Weg hinauf zum oberen Ortsrand, dann auf dem breiten Stationenweg, vorbei an stattlichen Bildstöcken, nur leicht ansteigend durch Wiesen hinauf zur Romediuskirche (791 m) und auf der Hofzufahrt weiter hinauf zur Hangverebnung beim Schlosshof, wo sich linker Hand die Burgruine befindet (ca. 820 m; ab Thaur knapp 1 Std.). - Abstieg: Von der Weggabel beim Schlosshof dem Wegweiser „Ladinsweg - Langgasse“ folgend links ab, auf dem breiten Fahrweg durch Wald hinunter zur Langgasse und zurück zum Ausgangspunkt.<BR /><BR /><Gotham_Bold>Höhenunterschied: </Gotham_Bold>ca. 180 m<BR /><BR /><Gotham_Bold>Gesamtgehzeit: </Gotham_Bold>2 Std.<BR /><BR /><Gotham_Bold>Orientierung und Schwierigkeit:</Gotham_Bold> In jeder Hinsicht leicht und problemlos. <BR /><BR /><Gotham_Bold>Wanderkarten <BR />1:50.000:</Gotham_Bold> Kompass, Blatt 36 (Innsbruck - Brenner) - <Gotham_Bold>1:25.000:</Gotham_Bold> Alpenvereinskarte Nr. 52 (Karwendelgebirge, mittleres Blatt) <BR /><BR /><BR /><BR /><BR />