Laut der Umfrage erklärten sich 38 Prozent der Befragten entschlossen, Nein zur Verfassungsreform Renzis zu stimmen, die die Abschaffung eines Systems aus zwei gleichberechtigten Parlamentskammern vorsieht. 37 Prozent würden „Ja“ stimmen, der Rest der Befragten ist noch unentschieden. 71 Prozent der Wähler von Renzis Demokratischer Partei (PD) würden mit „Ja“ zur Reform stimmen. Die Anhänger von Oppositionsparteien wie die Protestbewegung „Fünf Sterne“ und die ausländerfeindliche Lega Nord sind mehrheitlich gegen die Reform, ergab die Umfrage.Prominente werben für "Ja" oder "Nein"Die Wahlbeteiligung würde laut Umfrage bei 55 Prozent liegen. Das sind immerhin vier Prozent mehr als bei der letzten Umfrage vor einer Woche. Kein Quorum ist für die Gültigkeit der Volksbefragung notwendig.Die Verfechter des „Ja“ und des „Nein“ setzen auf bekannte Gesichter aus Politik, Kultur, Sport und Showbiz, um für ihr Lager zu werben.Regisseur und Oscar-Preisträger Roberto Benigni engagiert sich schon seit Wochen für die Reform. Dieses Referendum biete den Italienern eine einmalige Gelegenheit zur Verfassungsrevision, auf die das Land seit zu vielen Jahren schon warte, argumentiert der Regisseur. Diese Chance dürfe nicht verschwendet werden. Zum Komitee für das „Nein“ zur Reform gehörte der vergangene Woche verstorbene Literatur-Nobelpreisträger Dario Fo.Renzis Zukunft von Referendum abhängigLaut Regierung soll die Verfassungsreform mehr Stabilität schaffen, da Italien innerhalb von rund 70 Jahren 63 Regierungen hatte. Mit der Reform soll die Macht des Senats im Parlament beschnitten werden. Die Volksvertreter sollen Regierungen nicht mehr stürzen und Gesetzesvorhaben dauerhaft blockieren können. Kritiker fürchten dagegen um die Gewaltenteilung.Vom Referendumsergebnis hängt Renzis politische Zukunft ab. Ein mehrheitliches Nein der Italiener wäre eine schwere Niederlage für den seit zweieinhalb Jahren amtierenden Ministerpräsidenten.apa