Außerdem wurde das „Buch des Meeres“ mit einer Darstellung des schon 130 Jahre dauernden Streits zur Begründung der eigenen Position verschenkt. Im Salpeterkrieg (1879-84) hatte Bolivien seinen Meereszugang an Chile verloren. Damit wurde das Land nach Paraguay zum zweiten Binnenstaat in Südamerika.Chilenen können Bolivianer mit dem Gesang „Vamos a la playa“ (Lasst uns an den Strand gehen) bis aufs Blut reizen, wie das etwa bei Begegnungen der Fußballnationalmannschaften vorkommt.Der linke bolivianische Präsident Evo Morales pocht auf die Zurückerlangung eines Zugangs zum Pazifik und setzt auf internationale Hilfe bis hin zum Vatikan. Zuletzt sandte er aber auch versöhnliche Signale aus und schlug nach jahrzehntelanger Eiszeit der chilenischen Regierung wieder die Entsendung von Botschaftern vor. Bolivien hatte 1978 die diplomatischen Beziehungen zu Chile abgebrochen.Als Sonderbeauftragter für die Meeresfrage wurde Ex-Präsident Carlos Mesa berufen. Bolivien hofft, mit einem souveränen Meerzugang den Handel mit dem asiatischen Raum erhöhen zu können. Papst Franziskus hatte im Juli bei seiner Südamerika-Reise zum Dialog aufgerufen. Er forderte Brücken zu bauen, keine Mauern.apa/dpa