Gegen Renzis Vorhaben stemmen sich jedoch katholische Kreise. Innenminister Angelino Alfano, der mit seiner Mitte-rechts-Partei NCD (Neue Rechte Mitte) das Kabinett Letta unterstützt, will von Renzis Pläne zur Legalisierung eheähnlicher Partnerschaften nichts wissen. „Bevor man an die Lebenspartnerschaften denkt, muss man sich um die Familien kümmern“, erklärte der NCD-Chef.Alfanos Worte ernteten Beifall im katholischen Lager. Der Chef der christdemokratischen UDC, Lorenzo Cesa, erklärte, dass seine Partei bereit sei, über den Ausbau der Zivilrechte unehelicher Lebenspartnerschaften zu diskutieren. „Wir sind jedoch nicht bereit, Lebenspartnerschaften auf das Niveau der Ehe zu heben. Wenn jemand meint, dass wir zu konservativ sind, ist das sein Problem“, so Cesa.Kritik erntete Alfano von Davide Faraone, der in Renzis PD für Sozialfragen und Einwanderung verantwortlich ist. „Bei der Legalisierung der Lebenspartnerschaften geht es um eine Frage der Zivilrechte, die nicht mehr hinausgeschoben werden darf. Wir wollen uns jedoch auch um Familien mit Kindern kümmern, denen Steuerbegünstigungen gewährt werden sollen“, so Faraone.Renzi hat auch weitere Vorhaben. Er will das strenge Einwanderungsgesetz lockern, das die Regierung Berlusconi eingeführt hatte. Dieses sieht Strafen für illegale Immigration vor. Auch diesem Vorschlag schiebt Alfano einen Riegel vor. „Man kann nicht mit der Sicherheit der Italiener scherzen“, sagte der Innenminister in Bezug auf Renzis Pläne, das strenge Einwanderungsgesetz aufzulockern.apa