Dies geht aus einer Studie des Landesinstituts für Statistik (ASTAT) zu den Kulturschaffenden im Jahr 2010 hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.Im Jahr 2010 werden in Südtirol 731 Kulturschaffende gezählt. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Vereine (95,9 Prozent); der Rest verteilt sich auf Genossenschaften (1,0 Prozent), öffentliche Körperschaften (0,5 Prozent), Stiftungen (0,3 Prozent), Privatpersonen (0,1 Prozent) oder anderes (2,1 Prozent).Musik wird in Südtirol großgeschrieben: Mit einem Anteil von 78,6 Prozent spielen die Musikveranstaltungen die größte Rolle bei den Kulturveranstaltungen. Dies ist besonders auf die kapillare Verbreitung von Musikkapellen und Kirchenchören sowohl in den Städten als auch in den Dörfern zurückzuführen. So wurden insgesamt 4.851 Veranstaltungen geistlicher Musik gezählt; das entspricht 53,2 Prozent aller Musikveranstaltungen, die im Jahr 2010 stattgefunden haben. An zweiter Stelle hinter den Musikveranstaltungen liegen die Theateraufführungen mit 12,4 Prozent der Veranstaltungen, gefolgt von Filmvorführungen mit 4,4 Prozent, Tanzaufführungen mit 2,9 Prozent und der Darstellenden Kunst mit 1,8 Prozent.Alles in allem werden im Jahr 2010 in Südtirol 11.600 Veranstaltungen bzw. Ausstellungen mit insgesamt 22.473 Aufführungen bzw. Ausstellungstagen organisiert, fast ein Drittel davon (3.815) sind Eigenproduktionen. Mehr als 2,3 Millionen Zuschauer und Besucher haben das vielfältige Angebot wahrgenommen.Größtes Angebot in BozenDie Landeshauptstadt ist die Gemeinde mit der höchsten Zahl von angebotenen Veranstaltungen (13,1 Prozent), Aufführungen (26,7 Prozent) und Besuchern (18,2 Prozent) in ganz Südtirol. Es folgen Meran, Brixen und Sterzing.Die Höchste Angebotsdichte herrscht hingegen im Wipptal, die höchste Teilnahmequote in Salten-Schlern.Großteil des Personals arbeitet ehrenamtlichInsgesamt stehen den Kulturschaffenden 6842 Mitarbeiter zur Seite. Der Großteil davon, nämlich 89,7 Prozent, arbeitet ehrenamtlich in den folgenden Bereichen: 3.760 (2.106 Männer und 1.654 Frauen) im künstlerischen, 536 im technischen Bereich (378 Männer und 158 Frauen) und 1.842 in der Verwaltung (973 Männer und 869 Frauen).704 Mitarbeiter sind nicht ehrenamtlich tätig (397 Männer und 307 Frauen). 437 (274 Männer und 163 Frauen) von ihnen arbeiten im künstlerischen, 120 (76 Männer und 44 Frauen) im technischen Bereich und 147 (47 Männer und 100 Frauen) arbeiten in der Verwaltung.Einkünfte von 35 Millionen EuroDer Jahresumsatz der Kulturschaffenden in Südtirol liegt bei rund 35 Millionen Euro. Fast die Hälfte davon sind Beiträge. Dabei stammen 19,0 Prozent von den Gemeinden, 14,3 Prozent vom Land, 8,6 Prozent von Stiftungen oder anderen Einrichtungen und 1,3 Prozent von Regionen, Staat und EU. 20,1 Prozent sind Einnahmen bei Eigenproduktion oder Koproduktion und 19,6 Prozent Schenkungen und Spenden.Die größten Ausgaben der Kulturschaffenden betreffen mit 24,3 Prozent die Produktionskosten sowie Verwaltungskosten (12,4 Prozent) und Personalkosten (8,1 Prozent).