Mittwoch, 6. Dezember 2023

Südtirolerin stellt Kochkünste im schweizerischen TV unter Beweis

Johanna Hofer aus Tschötsch bei Brixen baut gemeinsam mit ihrem Mann im schweizer Kanton Freiburg Reis an. Sie sind damit einer der wenigen landwirtschaftlichen Betriebe, die dieses Unterfangen nördlich der Alpen in Angriff nehmen. Am Freitag stellt Hofer in der TV-Sendung „SRF bi de Lüt – Landfrauenküche“ im schweizerischen Fernsehen unter Beweis.

Mit ihrem Mann und Schwager bestellt Johanna Hofer Reisfelder in der Schweiz.

Johanna Hofer (38) ist in Tschötsch bei Brixen aufgewachsen. Vor 13 Jahren hat es die gelernte Staudengärtnerin in die Schweiz verschlagen und dort ist sie auch geblieben.

Beim Studium in Wädenswil lernte sie ihren Ehemann Leandre kennen. Heute leben die beiden mit den 3 gemeinsamen Kindern Aaron (9), Nils (7) und Sven (6) in Mortier im Kanton Freiburg, wo Hofer im landwirtschaftlichen Betrieb, den ihr Mann und ihr Schwager gemeinsam führen, überall dort aushilft, wo Not am Mann oder der Frau herrscht.

Johanna Hofer mit ihrer Familie.



Am kommenden Freitag stellt sich Johanna Hofer einer ganz besonderen Herausforderung: In der Kochsendung „SRF bi de Lüt – Landfrauenküche“ stellt sie ihre Kochkünste unter Beweis.

Reisanbau nördlich der Alpen: Eine Besonderheit

„Wir entsprechen nicht dem typischen Image eines Bauernhofes. Wir sind ein Gemüsebaubetrieb. In Hauptkultur bauen wir Feldsalat an, seit einigen Jahren versuchen wir uns aber auch im Reisanbau. Wir sind damit einer der wenigen Betriebe nördlich der Alpen, sind aber sehr glücklich, dass wir diesen Schritt gewagt haben. Unser Produkt stößt auf reges Interesse“, erklärt Hofer.

Dass der Betrieb mit dem Anbau von Reis überhaupt erst begonnen hat, ist einem Zufall geschuldet.



Bei der Reisverarbeitung versucht der Betrieb so viel wie möglich selbst zu erledigen: „Wir beginnen mit der Aufzucht der Setzlinge; über den Anbau, die Ernte, Verarbeitung, Verpackung und die Vermarktung machen wir alles selber.“

Dass ihr Betrieb mit dem Anbau von Reis überhaupt erst begonnen hat, ist einem Zufall geschuldet: „Mein Schwager bietet Nivellierung von Feldern an. Als ein Kunde ein Feld nivellieren wollte, um mit dem Anbau von Reis zu experimentieren, wurde uns klar, dass wir auch daran interessiert waren und haben damit begonnen“, erklärt Hofer.

Im vergangenen Jahr baute der Betrieb 6 Hektar Reis an.



Im Jahr 2023 baute der Betrieb am Standort im Vully 6 Hektar Reis an. Rund 20 Kilometer davon entfernt soll ein neuer Standort entstehen. Ziel dabei ist es, dadurch das Wetterrisiko zu minimieren und eine spezifische Marke für die Deutschschweiz zu schaffen. Aus diesem Grund wird die Produktion der beiden Standorte unter 2 verschiedenen Marken verkauft: Riz du Vully und Aare Riis.

Durch Zufall im TV

Wie der Reisanbau sei auch die Teilnahme Hofers an der TV-Sendung „SRF bi de Lüt – Landfrauenküche“ einem Zufall geschuldet: „Ein Kunde, der unseren Reis bezieht, hat uns beim SRF empfohlen. Der Sender fand unsere Geschichte spannend und hat sich anschließend bei mir gemeldet und gefragt, ob ich Teil der Sendung werden möchte.“

In ihrem landwirtschaftlichen Betrieb machen Johanna Hofer und ihr Mann so viel wie möglich selbst. - Foto: © SRF



Über die Anfrage war Hofer sehr überrascht. „Ich bin nicht jemand, der im Rampenlicht stehen will. Aber ich sehe meine Teilnahme an der Sendung als Chance, um die Vielfalt in der Landwirtschaft aufzuzeigen und vor allem um den Zuschauern klar zu machen, wie vielfältig Reis sein kann“, betont Hofer.

Bei „SRF bi de Lüt – Landfrauenküche“ handelt es sich um „eine Wohlfühlsendung, die Lust auf Natur und herzhaftes Essen macht. Je eine der Frauen lädt ihre Mitbewerberinnen zu einem 'währschaften Znacht' ein und versucht, sie mit dem zu überzeugen, was Stall und Boden ihrer Heimat hergeben. Dabei wird die Lust zum Kochen garantiert geweckt“, schreibt der SRF auf seiner Website.

Kochen ist Johanna Hofers liebstes Hobby. - Foto: © SRF


Die Folge, in der Johanna Hofer ihre Kochkünste unter Beweis stellt, wird am kommenden Freitag um 20.05 Uhr auf SRF 1 ausgestrahlt. Diesem Termin blickt die 38-Jährige mit großer Spannung entgegen. Mit Freunden hat sie bereits 2 „Probedinner“ organisiert, um die Rezepte zu testen, die sie auch in der Sendung kochen will.

Im Alter von 15 Jahren hat Hofer beschlossen kein Fleisch mehr zu essen und ist nun seit 23 Jahren Vegetarierin: „Auch deshalb habe ich gezweifelt, ob ich wirklich an der Sendung teilnehmen soll. Schließlich gehört Fleisch zur Landwirtschaft dazu. Aber schließlich bin ich Gemüsebäuerin, also passt das schon“, meint Hofer mit einem Augenzwinkern.

Im SRF möchte Johanna Hofer zeigen, wie Vielseitig Reis sein kann. - Foto: © SRF

„Bezug zum Essen ist wichtig“

Kochen sei einer ihrer liebsten Hobbies – vor allem wenn es um Süßspeisen geht. Besonders wichtig ist Hofer allerdings, gesund zu kochen: „Wann immer es möglich ist, greife ich auf Produkte aus dem eigenen Garten zurück. Im Sommer koche ich für den Winter ein. Mir ist es wichtig, dass meine Kinder einen Bezug zum Essen bekommen: Wo die Produkte herkommen und wie sie wachsen. Sie aus dem Regal im Supermarkt zu holen, soll keine Selbstverständlichkeit sein.“

In der Schweiz sei Hofer mittlerweile gut integriert, „aber im Herzen wird Südtirol immer ihre Heimat bleiben.“ Auch deshalb hoffe sie darauf, dass vielleicht der eine oder andere in Südtirol am Freitag einschalten wird, um mit ihr mitzufiebern.

pho

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