Vertreter der Nationalen Syrischen Allianz erklärten am Montag, der Iran dürfe wegen seiner Unterstützung für die Truppen von Präsident Baschar al-Assad bei den ab Mittwoch geplanten Verhandlungen in der Schweiz nicht mit am Tisch sitzen. Assad goss mit Äußerungen über eine mögliche Kandidatur bei der nächsten Präsidentschaftswahl zusätzlich Öl ins Feuer.Grundlage der Friedensgespräche, die in Montreux beginnen und dann in Genf fortgesetzt werden sollen, ist das sogenannte Genf-1-Dokument vom Juni 2012. Es sieht einen Waffenstillstand, die Freilassung von politischen Häftlingen und die Bildung einer Übergangsregierung unter Beteiligung der Opposition vor. Die Beteiligung des Iran an den Verhandlungen ist seit Wochen ein Streitpunkt zwischen den Unterstützern des Assad-Regimes und seinen Gegnern. Den Teheran ist neben Russland und der libanesischen Hisbollah-Bewegung wichtigster Verbündeter Assads. Irans Erzrivale Saudi-Arabien unterstützt die syrischen Regimegegner mit Geld und Waffen.Am Sonntagabend hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon mitgeteilt, dass er den Iran zum Auftakt der Friedensgespräche eingeladen hat. Ban betonte, der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif habe ihm versichert, Teheran werde die Bildung einer mit allen Machtbefugnissen ausgestatteten Übergangsregierung in Syrien akzeptieren, falls sich die Bürgerkriegsparteien darauf verständigen sollten.Den Oppositionellen, die am Montag in Istanbul noch über die Zusammensetzung ihrer Verhandlungsdelegation berieten, war das jedoch nicht genug. Sie forderten ein öffentliches Bekenntnis der iranischen Regierung zu einem Wandel in Syrien.Auch das US-Außenministerium sprach sich gegen eine Teilnahme der Iraner aus, falls diese ihre bisherige Haltung nicht ändern sollten. Frankreich forderte den Iran auf, offiziell anzuerkennen, dass es in Syrien eine Übergangsregierung und Neuwahlen geben müsse. Sonst sei eine Beteiligung an der Friedenskonferenz ausgeschlossen, sagte Außenminister Laurent Fabius. Der britische Außenminister William Hague forderte den Iran auf, sich auch öffentlich zu den Zielen vom Juni 2012 zu bekennen: „Es wäre sehr hilfreich, das öffentlich vom Iran zu hören.“Der Iran erklärte, er werde Bans Einladung annehmen. „Wir werden teilnehmen und hoffen, das die Konferenz zu einer internen und friedlichen Lösung der Syrien-Krise führen wird“, sagte die iranische Außenamtssprecherin Marsieh Afcham am Montag laut Agentur Isna. Teheran werde jedoch weiterhin keine Vorbedingungen für eine Teilnahme an der Konferenz akzeptieren.dpa