Australian Shepherds, liebevoll „Aussies“ genannt, sind als Couchpotatoes eine Fehlbesetzung. „Das wussten wir, als wir uns für diese Rasse entschieden“, erzählt Thomas Vonmetz (das Rai-Südtirol-Publikum kennt ihn unter anderem als Moderator von „Toms Kellershow“). „Wir suchten einen dynamischen Vierbeiner, der zu unserer Familie passt.“<BR /><BR /> Eingezogen ist vor zwei Jahren ein Powerpaket mit Fell: Raya, aus einer Zucht im Veneto. „Ihre Eltern sind beide reinrassige Australian Shepherds; das Muttertier entstammt der sogenannten ‚Arbeitslinie‘ und ist ein Tricolor, das Vatertier, ein Merle, der Showlinie.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1183722_image" /></div> <BR /> Zur Erklärung: Die Arbeitslinie des Australian Shepherds ist darauf spezialisiert, als Arbeitshund auf Farmen und Ranches zu dienen. Sie zeichnet sich durch ihre Arbeitsfähigkeit, ihren natürlichen Hüteinstinkt, ihre Ausdauer und ihre Intelligenz aus. Diese Hunde wurden ursprünglich gezüchtet, um Vieh zu hüten und die Viehhirten in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. <BR /><BR />Die Showlinie dieser Rasse ist hingegen auf Ausstellungen und Schönheitswettbewerbe ausgerichtet. Der Schwerpunkt liegt hier auf der äußeren Erscheinung des Hundes, einschließlich seines Aussehens, seiner Größe, seines Fells und seiner Körperstruktur. Showlinien-Aussies wurden im Laufe der Zeit gezielt für bestimmte äußere Merkmale gezüchtet, um den ästhetischen Anforderungen und Zuchtstandards gerecht zu werden. Diese Tiere sind in der Regel viel ruhiger als ihre Verwandten aus der Arbeitslinie.<BR /><BR /> Durch die Verpaarung von Hunden aus der Arbeitslinie und Hunden aus der Showlinie sollen Welpen mit einem ausgeglichenen Wesen entstehen. <h3> Abwechslung für Kopf und Körper</h3>„Diese Hunderasse ist inzwischen beinahe eine Art Modeerscheinung geworden“, bedauert Vonmetz. „Viele Hundeliebhaber wissen aber nicht, welchen Wirbelwind sie sich ins Haus holen und werden im Alltag oft mit Problemen konfrontiert. Sie unterschätzen den ,Arbeitswillen‘ der Aussies. <BR /><BR />Nur mit rassegerechten Aufgaben – ich meine damit weniger Hundesport, also Agility, sondern vielmehr geistige Herausforderungen – bekommt man mit dem Australian Shepherd einen aktiven, intelligenten und ausgeglichenen Hund als Kumpel“, erklärt Vonmetz. <BR /><BR />„Wir haben uns, bevor Raya bei uns eingezogen ist, über die rassetypischen Merkmale informiert, mit Hundetrainern gesprochen und mit Freunden, die ebenfalls Aussie-Halter sind, diskutiert. Letztendlich haben wir uns ganz bewusst für dieses Energiebündel, das hervorragend in unseren Alltag als Familie passt, entschieden. Raya, die im Alter von zwei Monaten zu uns kam, hat dann sehr schnell gelernt und begriffen, was wir als Familie von ihr erwarten. Heute klaut sie zwar immer noch gerne unser Essen, ansonsten ist sie eine echte ,Kuschelmaus‘. Manchmal darf sie sogar zu meinen Dreharbeiten mit. Sie ist sehr telegen und weiß das auch. Raya ist unfassbar intelligent.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1183725_image" /></div> <BR />Im Hause Vonmetz werden Spaziergänge mit interessanten Spielaufgaben gewürzt, es wird viel mit dem Rad gefahren, etwa zu den Stoanernen Mandln am Salten, und regelmäßig trainiert. „Für mich war es aber auch sehr wichtig, ihr Ruhe und Gelassenheit beizubringen“, so Thomas Vonmetz. Dafür muss der Hund stets das Gefühl haben, dass Herrchen die aktuelle Situation stets im Griff hat. „Zeigt man sich nicht souverän, übernimmt Raya sofort die Führung: Sie bellt, sie schiebt, sie will ihren Kopf durchsetzen. Fazit: Ein Labrador ist wie ein Kindergeburtstag, ein Aussie wie die Champions League.“<BR /><BR />Denn im Kern ist und bleibt der Aussie – egal, welcher Linie er angehört – ein Hund mit ausgeprägtem Hüte- und Beschützerinstinkt, der sich manchmal darin äußern kann, dass er versucht, spielende Kinder, andere Tiere oder sogar vorbeifahrende Autos zu „hüten“. Vor allem für Familien mit Kindern bedeutet dies, dass ihr Australian Shepherd klare Regeln und eine konsequente Erziehung benötigt. „Es ist wichtig, ihm von Anfang an Grenzen zu setzen und ihn sowohl mental als auch körperlich ausreichend zu beschäftigen“, sagt Vonmetz.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1183728_image" /></div> <h3> Gassi-Test mit einem Plüschtier</h3>Apropos Kinder. Als ihn seine Töchter ständig um einen Hund als Familienmitglied baten, hat Vater Thomas zunächst deren Engagement für einen Vierbeiner getestet. „Sie mussten einen Monat lang täglich in der Umgebung von Andrian mit einem Plüschtier ,Gassi‘ gehen. Nur wenn sie diesen Test erfolgreich meistern würden, würden wir uns für ein Tier entscheiden. Sie haben ihn gemeistert“, schmunzelt Thomas.<h3> Der Aussie</h3> Anders als ihr Name erahnen lässt, liegt der züchterische Ursprung des Australian Shepherds in Nordamerika. Dort kreuzten sich verschiedene europäische Hütehund-Rassen der Einwanderer, insbesondere die Hunde der baskischen Schäfer, mit anderen europäischen und australischen Hunden. Zeitgleich wurden Merino-Schafe von Europa erst nach Australien und dann nach Amerika eingeführt, die dort den Namen „Australian Sheep“ erhielten. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1183731_image" /></div> <BR />Nach den Schafen, die sie zu dieser Zeit hüteten, bekamen die Hunde so den Namen: „Australian Shepherd“. Anfang der 1970er-Jahre wurde von der International Australian Shepherd Association (IASA) das erste Zuchtbuch für den Australian Shepherd eröffnet. 1971 wurde dann die offizielle Registrierung der Hunde durch den 1957 in Arizona gegründeten Australian Shepherd Club of America (ASCA) übernommen. Der ASCA ist somit der Stammclub dieser Rasse. Der Rassestandard des ASCA trat dann 1977 in Kraft. Erst seit 1996 ist die Rasse auch eine von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannte Rasse (somit stammen auch alle VDH/FCI-Aussies von den ASCA-Aussies ab). Quelle: honeymoon-aussies.de