Unterdessen haben sowohl der König Saudi-Arabiens als auch sein Thronfolger der Familie des Getöteten kondoliert. Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur SPA telefonierte König Salman mit Mitgliedern der Familie Khashoggi. Auch der mächtige Kronprinz Mohammed bin Salman habe den Hinterbliebenen telefonisch sein Beileid ausgedrückt.Die deutsche Regierung schließt unterdessen wegen der Ungereimtheiten um den gewaltsamen Tod des Journalisten Jamal Khashoggi weitere deutsche Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien aktuell aus. Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel sagte am Sonntagabend mit Blick auf die Tötung des Regimekritikers im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul, Rüstungsexporte könnten nicht stattfinden, „in dem Zustand, in dem wir im Augenblick sind”.Dringenden weiteren Klärungsbedarf Zu der Gewalttat, die sie in aller Schärfe verurteile, gebe es dringenden weiteren Klärungsbedarf. Längst liege nicht alles dazu auf dem Tisch, längst seien nicht die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen, betonte Merkel.Trotz seiner Kriegsbeteiligung und der schlechten Menschenrechtslage dort war das ölreiche Saudi-Arabien in diesem Jahr bisher nach Algerien der zweitbeste Kunde der deutschen Rüstungsindustrie. Bis zum 30. September erteilte die Regierung Exportgenehmigungen im Wert von 416,4 Millionen Euro für das Königreich.Auf massiven Druck hin hatte die autoritäre Staatsführung Saudi-Arabiens die Tötung Khashoggis eingeräumt - demnach sei der 59-Jährige bei einer Schlägerei umgekommen. Türkische Ermittler gehen nach Medienberichten dagegen davon aus, dass er von einem aus Saudi-Arabien angereisten 15-köpfigen Einsatzkommando im Konsulat gefoltert, ermordet und zerstückelt wurde.apa/dpa/ag.