Tusk nutzte seinen Besuch beim griechischen Regierungschef Alexis Tsipras auch für Kritik an Österreich und den Ländern der Balkanroute, die ihre Grenzen weitgehend dicht gemacht haben, so dass Zehntausende Flüchtlinge in Griechenland gestrandet sind: „Unilaterale Entscheidungen ohne vorherige Abstimmung – wie verständlich auch immer sie im nationalen Kontext sein mögen – stehen im Widerspruch zum europäischen Geist der Solidarität.“„Griechenland kein Lager für verlorene Seelen“Der griechische Ministerpräsident Tsipras verlangte unterdessen die sofortige Weiterleitung der in Griechenland gestrandeten Flüchtlinge in andere Länder. Es müsse der EU klar sein, dass Griechenland den Ansturm nicht alleine schultern könne. „Griechenland wird auf keinen Fall ein Lager für verlorene Seelen werden“, sagte Tsipras nach dem Treffen mit Tusk.Sein Land fordere, „dass alle Staaten die EU-Verträge respektieren und Sanktionen gegen die verhängt werden, die sie brechen“. Gebraucht würden humanitäre Hilfe und Geld, um die Flüchtlinge zumindest zeitweise unterbringen zu können.Tsipras will einen Tag nach dem EU-Türkei-Gipfel am 7. März zu einem griechisch-türkischen Gipfel nach Izmir reisen. Dort werde er für die Beschleunigung der Rückführungen von nicht asylberechtigten Migranten werben.apa/dpa/afp/reuters