Bei Flügen läuft das so: Die Urlauber geben an, wie viel sie zahlen wollen und buchen blind. Daneben dürfen sie festlegen, wann und ab welchem Flughafen sie ihre Reise starten möchten. Das Ziel erfahren die Glücksreisenden erst, nachdem die Buchung abgeschlossen wurde und eine elektronische Bestätigung des Fluges in das eigene E-Mail-Postfach geflattert ist.Eine kleine Einschränkung der Ziele ist möglich: Bei der Fluglinie Germanwings können die Reiselustigen zum Beispiel zwischen den Themen „Party“, „Kultur“, „Metropolen Westeuropa“, „Metropolen Osteuropa“, „Gay Friendly“, „Shopping“, „Sonne und Strand“ und „Schnee und Ski“ wählen, erklärt eine Sprecherin. Gegen Aufpreis können sie außerdem zwei Ziele aus ihrem Themen-Topf streichen lassen.Beim Blind Booking sei Spontanität gefragt, sagt die Sprecherin. „Die Möglichkeit spontan und günstig zu verreisen, ist für viele Passagiere verlockend.“ Doch auch die Fluglinie hat Vorteile: Sie bekommt ihre Flieger voll, Restplätze werden verkauft. Grundsätzlich gilt laut Airline: Wenn Platz ist, bekommt der Reisende auch ein weiter entferntes und vergleichsweise teures Ziel. Es würden nicht nur nahe Ziele vergeben. Die Wahrscheinlichkeit hängt maßgeblich mit der Buchungsauslastung zusammen.„Wenn man ganz spontan irgendwo hinfliegen möchte, ist das eine unglaublich schöne Angelegenheit“, sagt Hanna (24). Eigentlich wäre sie gerne in die Wärme nach Barcelona geflogen. Doch sie landete mit ihrem Freund zusammen am Flughafen Leipzig/Halle. Die Städtereise habe ihr aber gut gefallen. Ohne Auslosung wäre sie wahrscheinlich nie nach Leipzig gekommen, um dort auf den Spuren Johann Sebastian Bachs und Felix Mendelssohn Bartholdys zu wandeln.Bei Germanwings soll das Programm in naher Zukunft durch weitere Abflughäfen und Destinationen ausgebaut werden. Die Konzernmutter Lufthansa bietet keine Blindflüge an. Auch bei Air Berlin gebe es keine Lotterie-Flüge, wie Silke Manitz, Sprecherin der Fluglinie, bestätigt.Bei der Hotelbuchung lässt sich mit ein wenig Glück ebenfalls Geld sparen: Das Geheimnis des Hotel-Roulettes ist es, dem Veranstalter nur Destination und Kategorie der gewünschten Unterkunft vorzugeben und ihm die freie Wahl des Hotels zu überlassen. Der Reiseveranstalter FTI mit Sitz bietet das Hotel-Roulette vor allem in der Türkei an, sagt Andreas Eickelkamp, Geschäftsführer des FTI-eigenen Reisekanals Sonnenklar TV. „Es gibt solche Angebote aber auch immer wieder in anderen Ländern“, ergänzt Eickelkamp. Der Kunde habe einen preislichen Vorteil gegenüber einer Direktbuchung.Bei FTI werden die Roulette-Angebote in der Regel auf drei Hotels zur Auswahl beschränkt. „So können sich unsere Gäste im Vorfeld über die überschaubare Zahl von Hotels genau informieren“, sagt Eickelkamp. Eine Niete in der Hotel-Lotterie würde die Gäste vergraulen. FTI will diesen Bereich weiter ausbauen. Beim Veranstalter Neckermann hingegen haben sich die Verantwortlichen vom Hotel-Roulette schon wieder verabschiedet, so eine Sprecherin.Oftmals wird das zugeloste Hotel erst durch den Reiseleiter vor Ort bekanntgegeben. Es wird in jedem Fall die gewünschte Kategorie und Zone garantiert. dpa