In der schärfsten Konfrontation zwischen Russland und dem Westen seit Ende des Kalten Krieges warf Washington Moskau die Verletzung der ukrainischen Souveränität und des Völkerrechts vor.US-Präsident Barack Obama tat dies gegenüber seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin persönlich in einem 90-minütigen Telefonat. Die USA forderten Russland zum Truppenabzug auf und sprachen sich für den sofortigen Einsatz internationaler Beobachter aus. Putin kündigte an, Russland werde seine Interessen im Osten der Ukraine und auf der Krim verteidigen.Auf der russisch geprägten Halbinsel gab es am Sonntagmorgen keinerlei Anzeichen für eine Entspannung. Russische Kräfte entwaffneten nach Angaben der Agentur Interfax einen Radar- und Trainingsstützpunkt der Marine und forderten die dort stationierten Soldaten dazu auf, sich auf die Seite der „rechtmäßigen“ Führung der Krim zu schlagen. NATO-Rat berätZudem berichtete der Gouverneur der russischen Region Belgorod, Jewgeni Sawtschenko, Interfax von dem Versuch bewaffneter Gruppen, am Samstag die Verbindungsstraße zwischen Moskau und der Krim an der russisch-ukrainischen Grenze zu blockieren. „Bewaffnete Leute streifen in der Gegend umher (...) das ist wirklich sehr beunruhigend“, erklärte Sawtschenko.Der NATO-Rat wird noch am Sonntag in Brüssel über die Lage in der Ukraine beraten. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen teilte am Samstagabend über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, er habe das Gremium der Botschafter der 28 NATO-Staaten in Brüssel einberufen. Die Bündnismitglieder wollten über die ernste Lage in der Ukraine beraten und sich „eng koordinieren“.apa/dpa/reuters