Zwar kommt verstärkt auch wieder die Diplomatie ins Spiel, doch im Land selbst wächst die Angst vor einem Krieg. Der Kiewer Regierungschef Arseni Jazenjuk sprach sogar von einem drohenden dritten Weltkrieg. Moskau will im Falle weiterer Gewalt im Nachbarland den Weltsicherheitsrat einschalten.US-Präsident Barack Obama beriet sich am Freitag in einer Telefonkonferenz mit Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem britischen Premier David Cameron und Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi. Nach Angaben aus Paris setzen sie auf eine rasche Reaktion der G-7-Staaten. In Berlin hieß es, es sei über die nächsten Schritte gesprochen worden.Russlands Außenminister Sergej Lawrow warf dem Westen geopolitische Machtspiele um die Ukraine vor. Es gehe der EU und den USA nur darum, Europas zweitgrößten Flächenstaat in ihren Einflussbereich zu ziehen.Die Ukraine forderte die internationale Gemeinschaft auf, gemeinsam gegen Russland vorzugehen. Jazenjuk warf dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, mit einem Großmanöver sowie mit eingeschleusten „Terroristen“ eine „militärische Aggression“ auszuüben. „Russland will den dritten Weltkrieg anzetteln“, sagte der prowestliche Ministerpräsident.Nach Angaben der Kiewer Regierung wurden in der Stadt Slawjansk sieben OSZE-Beobachter sowie fünf ukrainische Militärs und der Fahrer ihres Busses von Separatisten festgesetzt. Die Mitglieder einer Militärmission seien unter Zwang zum örtlichen Gebäude des Geheimdienstes gebracht worden, hieß es.Der Kontakt mit der OSZE-Gruppe war am Mittag abgebrochen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin konnte die Entführung am Abend zunächst nicht bestätigen. Deutschland führt diesen Einsatz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), parallel existiert derzeit noch ein Einsatz diplomatischer OSZE-Beobachter.Slawjansk wird insgesamt von bewaffneten prorussischen Kräften kontrolliert. Die Stadt ist von regierungstreuen ukrainischen Einheiten umstellt. Die moskautreuen Separatisten halten in mehreren Orten Verwaltungsgebäude besetzt. Sie fordern eine weitgehende Autonomie für das russisch geprägte Gebiet. Russland startete ein militärisches Großmanöver im Grenzgebiet, nachdem ukrainische Regierungstruppen fünf Menschen getötet hatten.dpa