Die seit 2010 mit Übermacht regierende rechtsnationale Partei Fidesz von Premier Viktor Orban gilt aufgrund der Schwäche der zersplitterten und zerstrittenen Opposition und des den Sieger stark bevorzugenden Wahlsystems erneut als Favorit.Allerdings deutet laut Beobachtern manches darauf hin, dass die Regierungspartei wohl deutliche Einbußen erleiden wird. Analysten gehen als wahrscheinlichstes Szenario davon aus, dass Fidesz zwar siegt, diesmal aber keine Zwei-Drittel-Mehrheit mehr erreichen wird wie noch 2010 und 2014.In jüngster Zeit hatten mehrere Medienberichte über Korruptionsskandale die Partei erschüttert. Zudem konnte Ende Februar in der südostungarischen Fidesz-Hochburg Hodmezövasarhely ein parteiloser Kandidat mit Unterstützung der vereinigten Opposition eine Bürgermeisterwahl gewinnen.Im Vorfeld der Wahl riefen daher mehrere Fidesz-Gegner die mit der Regierung unzufriedenen Wähler zur „taktischen Stimmabgabe” für den chancenreichsten Oppositionskandidaten auf. Trotzdem erscheint es eher unwahrscheinlich, dass es den Oppositionsparteien gelingt, eine absolute Mehrheit der Orban-Partei zu verhindern.apa