Papst Franziskus will nun 7 Bischöfe anerkennen, die Peking ohne seine Zustimmung ernannt hatte. Die Einigung stieß bei chinesischen Katholiken auf Skepsis.Papst Franziskus hoffe, dass mit der Einigung „die Wunden der Vergangenheit geheilt“ werden könnten, erklärte der Vatikan. Ziel sei die „vollständige“ Aufnahme aller chinesischen Katholiken in die Abendmahlsgemeinschaft. Das Abkommen schaffe zudem die „Voraussetzungen für eine engere bilaterale Zusammenarbeit“.Katholiken in 2 Lager gespalten Die schätzungsweise 12 Millionen Katholiken in der Volksrepublik sind derzeit in 2 Lager gespalten: Ein Teil bekennt sich zu der 1957 von der chinesischen Regierung gegründeten Kirche, die vom Vatikan aber nicht anerkannt wird. Diese katholische Staatskirche ernennt Bischöfe ohne Zustimmung des Vatikan. Daneben gibt es noch eine inoffizielle vatikantreue Untergrundkirche, die Repressionen ausgesetzt ist.Das Abkommen wurde in Peking von Vizeaußenminister Wang Chao und dem stellvertretenden Außenminister des Kirchenstaats, Antoine Camilleri, unterzeichnet. Bei der Vereinbarung, die regelmäßig überprüft werde, handle sich „nicht um ein politisches, sondern um ein pastorales Abkommen“, erklärte Vatikan-Sprecher Greg Burke am Rande des Papst-Besuchs in Litauen. „Dies ist nicht das Ende des Prozesses, sondern ein Anfang“, betonte er. Beide Seiten sprachen von einem „vorläufigen Abkommen“.Franziskus erkennt 7 Bischöfe der chinesischen Staatskirche anNach Vatikanangaben erkennt Franziskus 7 Bischöfe der chinesischen Staatskirche an, „die ohne päpstliche Zustimmung geweiht worden sind“. Zusätzlich erkenne er posthum einen im vergangenen Jahr gestorbenen Bischof an. Im Gegenzug wird erwartet, dass Peking den Papst als Oberhaupt der katholischen Kirche akzeptiert.Der Vatikan hatte vor 3 Jahren die Anfang der 80er Jahre aufgenommenen und dann lange ausgesetzten Verhandlungen mit Chinas kommunistischer Regierung wieder aufgenommen. Eine Verbesserung der Beziehungen ist ein erklärtes Ziel von Papst Franziskus. China und der Vatikan unterhalten seit 1951 keine diplomatischen Beziehungen mehr.Gegner führen Pakt mit dem TeufelGegner der nun getroffenen Vereinbarung, unter ihnen der ehemalige Hongkonger Kardinal Joseph Zen, sehen darin eine Art Pakt mit dem Teufel, sie fürchten „Verwirrung und Schmerz“ unter den Vatikantreuen sowie eine weitere Spaltung der Kirche.In China häuften sich in den vergangenen Monaten die Berichte über die Zerstörung von Kirchen. Die Behörden gehen auch gegen den Verkauf von Bibeln vor, konfiszieren andere religiöse Schriften und Gegenstände. Kirchliche Kindergärten werden geschlossen, Kreuze von Kirchen abmontiert.Kommunistische Führung Abkommen bisher verweigert Die kommunistische Führung in Peking hatte ein Abkommen mit dem Vatikan bisher verweigert, da der Kirchenstaat als eines von nur 17 Ländern weltweit Taiwan anerkennt. Peking betrachtet die Insel als abtrünnige Provinz, die eines Tages wieder mit dem Festland vereinigt werden soll.apa/afp