Vor der Auslandspresse erläuterte der 45-jährige Politiker der populistisch-föderalistischen Lega Nord am Mittwoch eine in einem regionalen Gesetzentwurf bereits angestrebte Volksbefragung zu einer Selbstständigkeit Venetiens.Es gebe zu viel Zentralismus in Italien und es gehe nicht an, dass vier Regionen Süditaliens Milliardenlöcher in ihren Gesundheitsetats hätten und ihre Kranken in den Norden des Landes schickten. „Da funktioniert doch etwas nicht“, meinte Zaia.Volk als Motor der UnabhängigkeitsbewegungMotor der Unabhängigkeitsbewegung seien nicht die Parteizentralen, sondern das Volk, erklärte Zaia zu einer in Venetien in dieser Woche bereits laufenden Online-Befragung, die keinen formellen Charakter hat.Die Lega Nord ist die stärkste Partei der Region, sie vertrat früher bereits massiv eine Abspaltung des reichen Nordens vom Süden. Bei seinem Vorstoß beruft sich Zaia auf das internationale Recht zur Selbstbestimmung, das auch das Referendum möglich mache. Für dieses interessieren sich bisher mehr ausländische als italienische Medien.Es gehe dabei nicht um Abspaltung der Region Venedigs, sondern um „ein sehr starkes Signal an den unbeweglichen Zentralstaat“, hatte Veronas Bürgermeister Flavio Tosi, ebenfalls Lega Nord, präzisiert.dpa