Eines ist sicher: Ihr Bandname dürfte viele auf eine falsche Fährte führen. Mit „Gentlemen’s Club“ verbindet man eher einen Kreis älterer, wohlhabender Herren. Doch mit diesen elitären Clubs im Großbritannien des 18. und 19. Jahrhunderts hat unsere „Backstage“-Band der Woche – zum Glück – nichts gemeinsam. Allerhöchstens das elegante Outfit mit Hemd, Fliege und Hosenträgern.<BR /><BR />Doch dieser Look kann vielmehr als Anspielung auf das Genre Pop-Punk verstanden werden. Pop-Punk-Bands nutzten Uniformen und „steife“ Outfits oft als ironisches Stilmittel. Indem sie formelle Kleidung wie Anzüge oder Krawatten trugen, spielten sie mit Kontrasten und kehrten die typische Punk-Ästhetik um. So wurde etwas Autoritäres oder Spießiges zu einem rebellischen Statement. Green Day etwa kombinierten in den 1990er-Jahren Hemden und Krawatten mit wildem Auftreten, um sich über gesellschaftliche Normen lustig zu machen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1148313_image" /></div> <h3> Liebe ohne Bedingungen</h3>Musikalisch fühlen sich Gentlemen’s Club genau in der Schnittmenge aus Pop-Punk und Rock am wohlsten. Ein Markenzeichen der Band: die Mehrstimmigkeit. „Es ist schließlich nicht alltäglich, dass alle Mitglieder einer Band auch singen – bei uns ist das so. Die Bandbreite reicht von ganz tief bis hoch“, erklärt Bandleader Hannes Brugger.<BR /><BR />Gegründet wurde Gentlemen’s Club im Jahr 2019. Bekannt geworden ist die vierköpfige Formation vor allem als Live-Coverband – bis sie kürzlich den nächsten Schritt wagte und eigene Songs veröffentlichte. Den Anfang machte vor einigen Monaten „Thank You“, jetzt folgt „One Million Nights“.<BR /><BR />Der Song handle von einer bedingungslosen Liebe: „Sie beginnt mit den ersten Dates, übersteht schwere Zeiten und gibt schließlich ein Versprechen für die Unendlichkeit ab.“ Eine Million Nächte („One Million Nights“) seien 2738 Jahre – „unendlich ist das nicht, aber für ein Menschenleben definitiv lang genug“. <h3> Sunrise Avenue trifft Blink-182</h3>Produziert wurde der Song von Marco Diana; stilistisch bewegt er sich zwischen Sunrise Avenue („Hollywood Hills“) und Blink-182 („All the Small Things“). Kurz gesagt: Der Versuch, sich mit eigenen Songs weiterzuentwickeln, ist geglückt. Bleibt zu hoffen, dass weitere Musik folgen wird – und die beiden Singles nicht nur als Visitenkarte einer Coverband stehen bleiben.<h3> Freitag ist „Backstage“-Tag</h3><i>Jeden Freitag (ab 16 Uhr), Samstag (ab 19 Uhr) und Sonntag (ab 17 Uhr) im Hitcountdown auf „Südtirol 1“ und immer freitags im „Dolomiten Magazin“ und auf „STOL“.<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/tag/Backstage" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Alle Backstage-Folgen im Überblick finden Sie hier gebündelt.</a><BR /><BR /><BR /><BR /></i>