Anton Algrang unterrichtet an den Schauspielschulen in München und Linz, dazwischen geht es immer wieder zum Drehort der Telenovela „Sturm der Liebe“. Dort spielte er 15 Folgen lang den zwielichtigen Henning Winter und coacht heute die Schauspieler hinter den Kulissen für ihre Rollen im legendären Fürstenhof. <BR /><BR />Algrang ist mittlerweile ein bekanntes Bildschirm- und Leinwand-Gesicht, spielt Gastrollen in verschiedenen Fernseh- und Krimiserien, war 4 Jahre lang in der Rolle des Eisverkäufers Pino Fabri in der Kinder- und Jugendserie „Schloss Einstein“ zu sehen und spielte 2008 den Nazi-Architekten Albert Speer im Kinofilm „Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat“. Inzwischen wechselt er öfter die Seite und arbeitet hinter der Kamera als Drehbuchautor und Regisseur.<h3> Ruhepausen sind wichtig</h3> Trotz des vollen Terminkalenders empfinde er seinen Beruf nicht als Arbeit: „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, sagt er. Natürlich brauche er dennoch Ruhepausen, um „runterzukommen“. Daher ist es ihm wichtig, einmal am Tag mit seiner Familie gemeinsam am Tisch zu sitzen. Da er und seine Frau berufstätig sind und der Sohn „mittlerweile auch sein eigenes Ding macht“, gelinge dies leider nicht immer.<BR /><BR /> An schul-, dreh- und theaterfreien Tagen versuchen sie soviel wie möglich miteinander zu unternehmen. Dazu gehört auch hie und da ein Besuch „in der alten Heimat“. „Zum Radeln“, wie Algrang erklärt, gemeinsam mit seinem Sohn Leo. Ihm zeigt er dabei die Strecken und Passstraßen, die er bereits in Jugendjahren mit dem Rad bewältigt hat.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="814115_image" /></div> <BR /> Nach Lust und Laune setzt sich Anton Algrang auch zu Hause in Bayern immer wieder aufs Rennrad und lässt im Fahrtwind die Seele baumeln, genießt die Natur und die Landschaft, ohne einen Gedanken an irgendwelche Kilometerrekorde oder Streckenstatistiken zu verschwenden. Meistens fährt er alleine, ab und zu begleitet ihn sein Nachbar, ein gebürtiger Franzose. Hin und wieder geht er mit Freunden in die Berge – und genießt die freie Zeit abseits des Lärms der Großstadt.<BR /><BR /> Die Großstadt hat aber auch ihre Vorteile, denn in der Anonymität der Stadt kann der Schauspieler „Privatmann“ sein. Natürlich komme es immer wieder vor, dass er auf der Straße oder im Zug erkannt und um ein Foto oder Autogramm gefragt werde, „aber das gehört eben dazu“.<BR /><BR /> Vor bald 20 Jahren hat er sein Auto abgegeben. Seither lebt er mit seiner Familie autofrei. Zum einen, weil man in einer Großstadt wie München kein Privatauto braucht, zum anderen auch der Umwelt zuliebe. Generell lebe er sehr umweltbewusst. Diese „grüne“ Lebensphilosophie habe er von seinem Vater gelernt und übernommen. Bereits vor mehr als 30 Jahren hat er deshalb auch die Skier an den Nagel gehängt, weil er dieses Spiel der mit Aufstiegsanlagen verbauten und durch Skipisten zerstörten Berge nicht mehr mitmachen wollte: „Wir sehen ja heute, was daraus geworden ist!“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="814118_image" /></div> Anton Algrang engagiert sich seit einigen Jahren ehrenamtlich als Botschafter der „Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München“ (AKM). Die AKM betreut seit 2004 Familien mit unheilbar kranken und lebensbedrohlich schwerst erkrankten Kindern. Zur Zeit arbeitet er als Co-Autor und Regisseur an der Fertigstellung seines Films „Die Macht der Entscheidung“. Dieser Festivalfilm zeigt die Kirche nach der Machtübernahme der Nazis in den Jahren 1933/34. Danach wird er beruflich in Südtirol weilen – zu Dreharbeiten für den Kinder- und Jugendfilm „Die Chaos-Schwestern“. Bis dahin gehen sich aber noch ein paar freie Tage aus – auch, um den Geburtstag genießen zu können.<h3> „Das will ich!“</h3>Nach einer Schlosser- und Werkzeugbauerlehre hat (Manfred) Anton Algrang (57) mehrere Jahre in einer Fabrik in Bruneck gearbeitet. Er merkte aber bald, dass das nicht das Seine war. Er wollte weg von der monotonen Fabriksarbeit, hinaus aus dem engen Pustertal – hatte aber keinen Plan. <BR /><BR />Im Jahr 1986 spielte das Kleine Theater Bruneck die Komödie von Julio Cortazar „Nichts mehr nach Calingasta“. Er besuchte mit einem Freund die Aufführung und wusste plötzlich: „Das ist es, was ich machen will!“ 1990 schrieb er sich an der Schauspielschule Berlin ein – und ging von da an seinen neuen Weg. Heute ist Algrang freiberuflicher Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur und lebt er mit seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn Leo in München.<BR />