Armee und Rebellen hätten sich in der Region um den Ort Jubar gegenseitig mit Granaten beschossen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag mit.Die von den USA und Russland ausgehandelte Waffenruhe war am Montag in Kraft getreten. In den folgenden Tagen hielt sie trotz regelmäßiger Verstöße weitgehend. Die Feuerpause soll dazu dienen, notleidende Menschen in belagerten Gebieten zu versorgen.Wer hat Waffenruhe gebrochen?Die Kontrahenten gaben sich gegenseitig die Schuld für den Bruch der Waffenruhe. Die staatliche Nachrichtenagentur SANA meldete, „Terrorgruppen“ hätten einen Angriff gestartet und Granaten auf benachbarte Gebiete gefeuert. Drei Menschen seien verletzt worden.Oppositionelle Medien berichteten hingegen, die syrische Armee und verbündete Milizen seien für den Bruch der Waffenruhe verantwortlich. Die islamistische Rebellengruppe Failak al-Rahman verbreitete über Twitter, sie habe einen Angriff des Regimes abgewehrt. Die Beobachtungsstelle erklärten, das Regime habe am Freitagmorgen mehr als 20 Granaten und Raketen auf Jubar abgefeuert.Zu Gewalt kam es auch in der nordsyrischen Stadt Aleppo und in der Provinz Idlib. Dort starben in der Stadt Khan Sheikhun bei Luftangriffen nach Angaben der Beobachtungsstelle ein Mann und zwei Kinder. Es seien die ersten Zivilisten gewesen, die seit Beginn der Waffenruhe durch Luftangriffe getötet wurden.Warten auf Hilfstransporte geht weiterTrotz einiger Rückschläge hält die Feuerpause nach Einschätzung Russlands. Moskau sei bereit, seinen Einfluss auf Syriens Regierung zu nutzen, um eine völlige Umsetzung des Waffenstillstands zu erreichen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Russland hoffe, dass die USA ihrerseits bereit seien, sich bei den Rebellen einzusetzen.Das Warten auf Hilfstransporte ging unterdessen weiter. Rund 40 Lastwagen mit Hilfsgütern stehen seit Tagen an der Grenze zur Türkei bereit, haben aber bisher vom Regime kein grünes Licht bekommen.Nach UN-Angaben sind mehr als 600.000 Zivilisten in Syrien von der Außenwelt abgeschnitten und grauenhaften Bedingungen ausgesetzt. Die meisten Gebiete werden von der Regierung belagert. Besonders dramatisch ist die Lage in den Rebellengebieten der Stadt Aleppo in Nordsyrien. Dort sind bis zu 300.000 Menschen eingeschlossen.apa/dpa