Die mit extrem leichten, geklebten und vernieteten Teilen konstruierte Elise war ihrer Zeit weit voraus. Der Beweis: Der Wagen aus der britischen Schmiede bildet die Basis für den revolutionären E-Sportwagen Tesla Roadster. <BR /><BR /><BR />Die Lotus Elise wurde 1995 auf der IAA in Frankfurt vorgestellt, der Eigentümer der britischen Sportwagenschmiede war damals der bekannte und erfolgreiche Bozner Unternehmer Romano Artioli (Jahrgang 1932), der übrigens auch die Nobelmarke Bugatti wieder in Fahrt brachte. Für die extrem leichte und relativ günstige automobile Kreation kam nur ein Name in Frage, der mit E beginnt, denn alle Lotus-Modelle beginnen bis heute mit diesem Buchstaben: Elite, Elan, Éclat. <BR /><BR />Romano Artioli hätte den Namen seiner Tochter Elena (u.a. von 2008 bis 2018 Abgeordnete im Landtag) nehmen können. Doch die Wahl fiel auf seine damals 2 Jahre junge Enkelin Elisa. Diese durfte auf dem Fahrersitz des Messeautos Platz nehmen und das T-Shirt mit der Aufschrift „Ich bin Elise“ tragen. Und so begann ihre wunderbare Geschichte mit dem Auto, die sie im Interview mit s+ erzählt. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="743105_image" /></div> <b>Können Sie sich noch irgendwie an die Vorstellung des Lotus Elise im Jahr 1995 erinnern?</b><BR />Elisa Artioli: Damals war ich 2 Jahre alt, so weit kann ich mich nicht zurückerinnern. Meine ersten Erinnerungen sind die Zeit in England, als ich einmal ernsthaft überlegte, mich „Lotus Elise“ zu nennen, eben weil ich mich mit dem Auto verbunden fühlte. Bei der Präsentation durfte ich ja das T-Shirt mit der Aufschrift „I am Elise“ tragen. Ich habe das mit dem Namen dann doch bleiben lassen.<BR /><BR /><b>Auch Ihre Mutter Elena hätte die Namensgeberin für den neuen Lotus sein können. Warum hat Ihr Großvater genau Sie gewählt?</b><BR />Artioli: Dieser Lotus wurde irgendwie auch in Bozen geboren. Dieser britische Autohersteller war in den 1990er Jahren sehr erfolgreich, auch in der Formel 1. Lotus hatte gute Ingenieure, aber irgendwann ging das Geld aus. So ist mein Großvater eingesprungen und hat Lotus neu belebt. Die Vorgabe war, ein extrem leichtes Sportauto für wenig Geld zu bauen. Das ist zweifellos gelungen. Der Name soll einem Auto auch irgendwie Glück bringen. So ist Romano wohl auf den „Geburtsort“ Bozen und die Familie gekommen. Ich denke, er ist ganz einfach auf mich gekommen, weil ich sein erstes Enkelchen war und er mich besonders ins Herz geschlossen hatte. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="743108_image" /></div> <BR /><b>Haben Sie bereits eine Elise in der Garage?</b><BR />Artioli: Ja, schon im Alter von 4 Jahren habe ich von meinem Großvater eine Elise erhalten. Er stammt aus der ersten Serie, hat 120 PS und ist irgendwie schon ein Youngtimer – und ein Teil meiner Lebensgeschichte. Ich habe ihn daher nie verkauft und werde ihn auch nicht verkaufen. <BR /><BR /><b>Und jetzt hat er in der Garage Gesellschaft.</b><BR />Artioli: Ja, für mich war es immer ein Ziel, mir auch selbst eine Elise zu kaufen, mit eigenem Geld. Mein Großvater hat mir geholfen, diesen Wunsch zu erfüllen. Als vor Monaten angekündigt wurde, dass die Produktion der Elise eingestellt wird, wurde vereinbart, dass ich das letzte Exemplar vom Typ Sport 240 kaufen darf. Das hat geklappt, und darüber freue ich mich riesig. Damit habe ich dieses Auto vom Start bis zum Ende der Produktion begleitet, und die Elise wird das auch für mich tun. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="743111_image" /></div> <BR /><b>Damit ist klar, dass Sie dieses besondere Exemplar nie verkaufen werden.</b><BR />Artioli: Genau! Das letzte Stück einer Serie hat natürlich einen besonderen Sammlerwert, aber ein Verkauf kommt nicht in Frage. Denn mit diesem Auto schließt sich gewissermaßen der Kreis. <BR /><BR /><b>Wie fährt sich die Elise?</b><BR />Artioli: Mein erstes Auto, das ich schon 2 Jahre nach Produktionsstart erhielt, ist wirklich sehr puristisch und auf das Wesentliche beschränkt. Es hat 120 PS und noch keine Servolenkung. Es ist also nicht gerade das, was man unter einem bequemen Sportwagen versteht. Das neueste Modell hat 240 PS, aber die PS machen nicht das Vergnügen aus. Ich würde sagen, eine Elise ist ein wunderbares Spielzeug mit 4 Rädern. Wenn das Dach offen ist, die Sonne hereinscheint und der Wind bläst, bringt eine Elise viel Spaß. Besonders gerne bin ich damit übrigens in den Dolomiten unterwegs. <BR /><BR />STECKBRIEF<BR />Der Lotus Elise ist ein zweisitziger Roadster mit Mittelmotor und Hinterradantrieb. Nach seiner Auslieferung ab 1996 fand der relativ günstige Sportwagen schnell viele Fans. Eine Glanzleistung der Ingenieure war das geringe Gewicht des Autos mit knapp 700 Kilogramm. Dies wurde durch den Einsatz von völlig neuen Materialien wie Glasfaser und stranggepresstem Aluminium erreicht. Aufgrund des geringen Gewichts konnte die erste Serie trotz der relativ bescheidenen Motorleistung von 118 PS (88 kW; 120 PS) in 5,8 Sekunden auf 97 km / h beschleunigen; auch der Treibstoffverbrauch ist niedrig. Das letzte Modell der Serie, der Sport 240, ist auf 240 PS ausgelegt, es schafft eine Sprintzeit von 4,3 Sekunden zwischen 0 und 100 km/h. Preis: ab 60.000 Euro. <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />