Ehe, Kinder, Beruf – und dann mit 49 ein Auftrag zum Ständigen Diakon. Was dahinter steht, lesen Sie hier.<BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><b>Wann ist in Ihnen der Entschluss gereift, sich in die Kirche einbringen zu wollen?</b><BR />Roman Aukenthaler: Das ist schon viele Jahre her. Seit 10 Jahren bin ich in der Pfarrei Sterzing und Gasteig als Lektor und Kommunionhelfer tätig, und ich habe einige Jahre im Pfarrsenderteam mitgearbeitet.<BR /><BR /><BR /><b><div class="img-embed"><embed id="644678_image" /></div> <BR /><BR />War Ihre Entscheidung eine Art Berufung?</b><BR />Aukenthaler: Berufung ist schwer zu erklären und von Mensch zu Mensch verschieden. Für mich waren es innere Momente sowie ein Reifeprozess über viele Jahre hinweg. Der Herr klopft an und man muss bereit sein, dieses Zeichen für sich zu verstehen – der Herr drängt sich dabei niemals auf. Während der 6 Jahre meiner Ausbildung am Priesterseminar in Brixen hat es manchmal auch Höhen und Tiefen gegeben sowie Momente des Zweifels. Aber letztendlich haben die guten Momente überwogen, und ich bin meinen Weg weitergegangen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="644681_image" /></div> <BR /><BR /><b>Ein Ständiger Diakon, was versteht man darunter?</b><BR />Aukenthaler: Durch das Auflegen der Hände des Bischofs und das Weihegebet werde ich zum Ständigen Diakon geweiht. Es gibt 2 Arten der Ausbildung: zum einen das Theologiestudium oder einen 3-jährigen Kurs mit pastoraler Ausrichtung. Das Mindestalter bei Verheirateten ist 35 Jahre und bei Ehelosen 25 Jahre. Der Diakon bezeugt Jesus Christus durch seinen Dienst am Menschen, und er zählt durch die Weihe zu den Würdenträgern. Mögliche Arbeitsfelder sind soziale und karitative Bereiche, Liturgien wie zum Beispiel Beerdigungen und Taufen, Assistenz bei Eheschließungen, das Leiten von Wort-Gottes-Feiern, Bibelstunden und noch einiges mehr. Mein Blick ist auf den Nächsten gerichtet, und ich möchte Menschen auf der Schattenseite des Lebens und in Zeiten der Trauer beistehen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="644684_image" /></div> <BR /><BR /><b> Wie hat sich Ihr Leben durch Ihr Wirken am Nächsten verändert?</b><BR />Aukenthaler: Mein Leben ist neu gefüllt im Glauben, in der Demut und Zufriedenheit. Wegen meines tiefen Glaubens, den ich seit vielen Jahre lebe, fühle ich mich viel zufriedener und reich beschenkt. Ohne meine Frau Karin und meine Tochter Selina wäre das alles für mich nicht denkbar gewesen. Meine Frau musste dabei auch ihre schriftliche Einverständniserklärung geben. Ich fühle mich von meiner Familie zu 100 Prozent unterstützt und – was für mich sehr wichtig ist – sie gibt mir Kraft, wir sind alle im Glauben vereint. Ich übe nach wie vor meinen Beruf als Straßenwärter beim Straßendienst Eisacktal aus. Meine Arbeit als Ständiger Diakon ist ehrenamtlich. <BR /><BR /><BR /><b>Wie spricht man Sie in Zukunft an?</b><BR />Aukenthaler: Ich bin und bleibe der Roman und am liebsten ist mir „Griaßti Roman“ (lacht).<BR /><BR /><BR /><BR /><b>Am Sonntag ist es soweit, Sie werden um 15 Uhr in der Sterzinger Pfarrkirche von Bischof Ivo Muser zum ständigen Diakon geweiht. Was geht in Ihnen vor?</b><BR />Aukenthaler: Ich verspüre in mir ein Gefühl der Dankbarkeit und Zufriedenheit, und ich blicke mit großer Freude und mit Respekt auf meine Weihe hin. Ich danke unserem Bischof Ivo, dem Pfarrgemeinderat und allen Menschen für das große Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde und wird. <BR />