Warum?<BR /><BR />Pfui Spinne! So reagieren viele, wenn sie eines dieser Tiere in der freien Natur entdecken. Noch größer ist der Schreck, wenn ein Achtbeiner im Haus sein Netz gespannt hat oder auf Fensterbalken oder Teppich eine Runde dreht. Die zweite Reaktion nach dem Schrei ist sehr oft die Spraydose oder der Staubsauger – andere gehen auch brutaler zu Werke. Dem Krabbeltier wird kurzerhand der Garaus gemacht. <BR /><BR />Und dafür gibt es nun wahrlich keinen Grund! „Die heimischen Arten sind alle ungefährlich“, versichert Spinnen-Experte Vito Zingerle vom Naturmuseum in Bozen. Die gefährlichste Spinnenart in Südtirol ist der äußerst seltene Dornfinger (Cheiracanthium punctorium). Sein Biss kann schmerzhaft sein, mehr auch nicht. Weltweit gesehen kann nur etwa ein Dutzend von rund 650 Spinnenarten als giftig und damit gefährlich eingestuft werden. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="766619_image" /></div> <BR />In einem Südtiroler Haus wohnen also mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nur harmlose Exemplare. Und es gibt mehrere gute Gründe, sie am Leben zu lassen. „Bitte saugen Sie die Tiere nicht mit dem Staubsauger ein“, appelliert der Experte Zingerle. Die Netze können entfernt werden, aber die Tiere sollten auf jeden Fall am Leben bleiben. <BR /><BR />Denn Spinnen verteidigen Haus oder Wohnung gegen verschiedene tierische Mitbewohner, die lästig bis gefährlich sein können. Sie sind Teil des Ökosystems Haus. Spinnennetze bieten zum Beispiel einen natürlichen Schutz gegen die Plage von Mücken, Fliegen und Motten. Zudem gehen Spinnen im und rund ums Haus aktiv auf Jagd, und zwar an schwer zugänglichen Stellen, in denen sich sonst Parasiten einnisten und vermehren könnten. Das gilt zum Beispiel für die Eier von Milben, die zur Nahrung von Spinnen gehören. <BR /><BR />Experten weisen zudem darauf hin, dass Spinnen im Haus durchaus ein gutes Zeichen ür das Raumklima sind. Denn wenn diese so lange in Räumen leben, dass sie anfangen Netze zu bauen, ist dies zum einen ein Zeichen dafür, dass die Zimmer nicht zu feucht sind und zum anderen, dass das Haus keine hohe Schadstoffbelastung in der Luft aufweist.<BR /><BR />Wer trotz dieser guten Gründe nicht mit einer Spinne im Haus leben will, sollte diese faszinierenden und nützlichen Tiere auf jeden Fall am Leben lassen. Vito Zingerle rät dazu, ein Glas über die Spinne zu stülpen, ohne sie zu verletzen, ein Blatt Papier darunter zu schieben und das Tier dann ins Freie zu befördern. Dort findet die Spinne dann auch ausreichend Nahrung.<BR /><BR /><BR />