Krisenzeiten machen auch vor dem Bildungsbereich nicht halt – trotz allem heißt es optimistisch bleiben, Alternativpläne schmieden und neue Perspektiven aufzeigen. Die neue Direktorin der Cusanus-Akademie in Brixen, Claudia Santer, über ihre Sicht der Dinge. <BR /><BR /><b>Was hat Sie gereizt, die Institution zu leiten?</b><BR />Claudia Santer: Nach 20 Jahren im Bildungshaus Schloss Goldrain hat es mich gereizt, eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. So bin ich vom Westen des Landes in den Osten gewechselt, von einem Renaissance-Schloss in eine Bildungseinrichtung mit moderner Architektur, vom Land in die Stadt. Als Theologin reizt mich die Arbeit der Cusanus-Akademie in besonderer Weise, da die theologische Bildung im Bildungshaus der Diözese einen besonderen Stellenwert einnimmt.<BR /><BR /><b>Die Akademie wurde umfassend saniert. Was gibt es für Sie noch zu tun?</b><BR />Santer: Jede Menge. Die Cusanus-Akademie muss nach der Sanierung, Neugestaltung und Pandemie-Zeit mit neuen Inhalten und innovativen Bildungsformaten gefüllt werden. Ein Bildungshaus muss mit seinen Themen und Inhalten am Puls der Zeit und am Ohr der Menschen sein. Gerade in dieser Zeit großer gesellschaftlicher Veränderungen und Umbrüche ist Bildungsarbeit von grundlegender Bedeutung.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="822266_image" /></div> <BR /><BR /><b><BR />Haben Sie Ideen dafür?</b><BR />Santer: Der Bildungsbereich unterliegt einem starken Wandel. Wir müssen uns fragen, wie wir zeitgenössische Bildungsinhalte vermitteln und wie wir neue Formate, auch im Hinblick auf digitales Arbeiten, in der Weiterbildung einsetzen können. Wir müssen mit unseren Angeboten den Bedürfnissen der Menschen und der Arbeitswelt entgegenkommen und uns stärker vernetzen. Wir wollen Anliegen der Gesellschaft aufgreifen und dabei christliche Hoffnungsperspektiven aufzeigen.<BR /><b><BR />Welche Themenbereiche schweben Ihnen besonders vor?</b><BR />Santer: Ein besonderes Anliegen sind Nachhaltigkeit, Dialog zwischen Kirche und Welt, Gesundheitsförderung und Persönlichkeitsentwicklung. Europa und Projekte mit internationalen Bildungspartnern sollten auch ein besonderer Schwerpunkt werden.<BR /><BR /><b>Wie sieht es derzeit mit der Buchungslage aus?</b><BR />Santer: Die Buchungslage ist eine große Herausforderung. Während der Pandemie waren die Bildungsstrukturen lange geschlossen. Auch jetzt müssen wir noch Veranstaltungen wegen geringer Teilnehmerzahl oder Corona-Fällen absagen. Auch die für die Menschen schwierige wirtschaftliche Situation wirkt sich auf die Bildungslandschaft spürbar aus.<BR /><BR /><embed id="dtext86-56479772_quote" /><BR /><BR /><BR /><b>Wie können Sie reagieren?</b><BR />Santer: Bildungsarbeit in Zeiten großer Veränderungen heißt so manches neu denken, kreativ sein und stets Alternativpläne schmieden. Wir müssen optimistisch bleiben und Perspektiven aufzeigen, damit eine Krise zur Chance werden kann.<BR /><BR /><b>Wie soll die Cusanus-Akademie in 10 Jahren aussehen?</b><BR />Santer: Ich wünsche mir, dass die Cusanus-Akademie in 10 Jahren ein klares Profil entwickelt hat, an ihrer Professionalität und Flexibilität weitergearbeitet hat, gut vernetzt ist und als verlässliche Partnerin bei Projekten auf europäischer Ebene anerkannt wird. Die Cusanus-Akademie ist ein Ort der Begegnung und des Dialogs. Wichtig sind mir dabei: die Gastfreundschaft, ein guter Geist und die besondere Ausstrahlung dieses Bildungsortes.<BR />