Vorgesehen sind Anreize für Gemeinden, die Migranten aufnehmen, berichteten italienische MedienRenzi ist bereit, den internen Stabilitätspakt aufzulockern, der Gemeinden und Regionen zur Einhaltung einer strengen Budgetdisziplin zwingt, wenn sie Migranten aufnehmen.Die Ausgaben für die Flüchtlingsversorgung sollen bei der Berechnung des Defizits der Gemeinden nicht berücksichtigt werden. Davon sollen vor allem die Regionen des Südens profitieren, die die stärkste Last für die massive Flüchtlingswelle tragen.Renzi diskutiert mit Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan über die Finanzierung der Flüchtlingsmaßnahmen. Wirtschaftsexperten befürchten, dass wegen der zusätzlichen Ausgaben Italien seine Defizitziele nicht erreichen könnte."Flüchtlingsverteilung in Italien muss fair sein"In Rom tobt seit Tagen ein Streit über die Verteilung der Flüchtlinge unter den Regionen des Landes. Innenminister Angelino Alfano ermahnte am Montag den Präsidenten der Lombardei, Venetien und Ligurien, die keine weiteren Migranten aufnehmen wollen.„Die Flüchtlingsverteilung muss nicht nur innerhalb Europas, sondern auch in Italien fair sein“, betonte Alfano. Die Weigerung, Migranten aufzunehmen, sei „Hass gegenüber dem Süden“.Der Präsident der Lombardei, Roberto Maroni, hatte die Bürgermeister und Präfekten seiner Region aufgerufen, keine Flüchtlinge mehr aufzunehmen. „Man löst die Flüchtlingsproblematik nicht , indem man sich verschanzt“, reagierte Renzi verärgert.Die Lombardei, die reichste Region Italiens, beherbergt derzeit neun Prozent der Flüchtlinge im Land. In Venetien sind vier und in Ligurien zwei Prozent untergebracht. Sizilien hingegen kümmert sich derzeit um 22 Prozent der in Italien ankommenden Asylsuchenden.Renzi erklärte dazu, es sei schwierig, die EU um Hilfe zu bitten, „wenn einige Regionen in unserem eigenen Land sagen, das Problem habe nichts mit ihnen zu tun“.apa