Die erste Ausgabe des französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“ nach dem Terroranschlag von Paris ist seit Samstag auch in Deutschland im Handel. Vor einem Buch- und Zeitschriftengeschäft im Berliner Hauptbahnhof warteten gegen 05.00 Uhr etwa 100 Menschen, um bei Ladenöffnung ein Heft zu kaufen.Doch lediglich die ersten beiden in der Reihe hatten Glück: in dem Geschäft standen nur zwei Exemplare zum Verkauf. Im gesamten Hauptbahnhof gab es einem Fotografen der Deutschen Presse-Agentur zufolge 14 Hefte. Alle waren auf Französisch und kosteten vier Euro.Die Stückzahlen in deutschen Großstädten sind sehr begrenzt, weil der Ansturm auf die Hefte in Frankreich gewaltig war. Proteste und AusschreitungenNach den Glaubensvorstellungen von Muslimen sollen weder Gott noch Mohammed bildlich dargestellt werden. Das Titelbild der jüngsten Ausgabe zeigt dennoch erneut eine Zeichnung Mohammeds.In mehreren islamischen Ländern hatte dies nach den Freitagsgebeten zu teils heftigen Protesten geführt.Im afrikanischen Niger zündeten aufgebrachte Muslime ein französisches Kulturzentrum an. Mindestens ein Mensch kam Medienberichten zufolge ums Leben. Auf dem Tempelberg in Jerusalem versammelten sich Hunderte Palästinenser. Laut palästinensischer Nachrichtenagentur Maan wurde bei der Kundgebung eine französische Flagge verbrannt. In der südpakistanischen Stadt Karachi kam es bei Protesten zu schweren Zusammenstößen.In der algerischen Hauptstadt Algier demonstrierten Tausende gegen „Charlie Hebdo“.In Frankreich nahmen Ermittler im Zusammenhang mit der Terrorwelle der Vorwoche derweil weitere zwölf Menschen fest. Sie sollten wegen möglicher Verbindungen zu den drei Attentätern vernommen werden, hieß es. Es gehe vor allem um die Frage, ob sie logistische Unterstützung für die Anschläge auf „Charlie Hebdo“, einen koscheren Supermarkt und eine Polizistin leisteten. Insgesamt wurden 17 Menschen von den Attentätern getötet, die drei wurden von Polizisten erschossen.dpaSTOL veröffentlicht bewusst nur den obersten Teil der aktuellen Titelseite von "Charlie Hebdo" ohne Mohammed-Karikatur - aus Respekt vor den religiösen Gefühlen der Muslime.