Mit 5,3 Prozent ist der Prozentsatz zwar von 2023 auf 2024 nur geringfügig um 0,2 Prozentpunkte gestiegen, und im italienweiten Vergleich bildet Südtirol das positive Schlusslicht. „Auf die leichte Schulter sollte man diese Entwicklung dennoch nicht nehmen“, findet Andreas Pramstraller, Vize-Chef der Sozialen Mitte (SVP). <BR /><BR /> Im Jahr 2024 gaben italienweit über 5,84 Millionen Menschen (9,9 Prozent) an, aus einem oder mehreren Gründen auf Gesundheitsleistungen verzichtet zu haben: Bei mehr als der Hälfte (3,1 Millionen) waren dafür wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend. Hinzu kommen lange Wartezeiten, die ebenfalls häufig als Grund für den Verzicht angegeben wurden. <BR /><BR />Ein weiteres statistisches Detail aus dem Bericht unterstreicht diesen Trend: Während die Ausgaben der öffentlichen Hand in Sachen Sanität stetig ansteigen, sind die privaten Ausgaben (out of pocket) von 2023 auf 2024 gesunken: Von 42,4 Milliarden Euro italienweit auf 41,3 Milliarden, Das entspricht pro Kopf 730 Euro, die jeder Bürger in Italien 2024 für Gesundheitsleistungen privat gezahlt hat. Für Südtirol sind es 836 Euro. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1231179_image" /></div> <BR /><BR />Dennoch: Dass auch „im reichen Land Südtirol“ Menschen auf Gesundheitsleistungen verzichten, ist für Andreas Pramstraller keine gute Nachricht. „Es widerspiegelt im Gegenteil die Südtiroler Realität, nämlich die Explosion der Kosten, die insbesondere den Mittelstand schwächt.“ <BR /><BR />Wenn Wohn- und Lebenshaltungskosten anstiegen, dann würden die Menschen einsparen, wo es gehe. „Und da sind dann Kosten für Gesundheitsleistungen oftmals nicht mehr drin“, sagt er und macht ein Beispiel: Mehrere Tausend Euro für die Zahnspange der Kinder seien einfach kaum mehr zu stemmen. <BR /><BR />Pramstraller gibt dabei auch zu bedenken, dass unterlassene Untersuchungen oder Behandlungen teurere Folgekosten nach ziehen könnten. Hier entgegen zu wirken sei politische Aufgabe. <h3> „Niemand soll mit seiner Krankheit alleine gelassen werden“</h3>Im Gesundheitsressort hat man's zur Kenntnis genommen: „Niemand soll mit seiner Krankheit alleine gelassen werden“, beteuert Landesrat Dr. Hubert Messner, der aber auch betont , dass in Südtirol der Anteil der Personen, „die auf Gesundheitsleistungen verzichten, italienweit am geringsten und auf einem sehr niedrigen Niveau“ sei. <BR /><BR />Zudem sollte die erreichte Reduzierung der Wartezeiten „sicher auch dazu beitragen, diesem Trend entgegenzuwirken. Wir arbeiten jeden Tag mit Hochdruck daran“, beteuert Dr. Messner.