Der Verein Rohrerhaus in Sarnthein hat diesen alten Brauch in den letzten Jahren wieder aufgegriffen und lud am Samstag zum Schnitzen von Maipfeifen ein.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="774947_image" /></div> <BR />Väter und ihre Kinder, Opa mit Enkelkindern fanden sich im Rohrerhaus, einem bäuerlichen Museum in Sarnthein ein, um Maienpfeifen zu schnitzen. „Sie schauen einfach aus und doch muss man alles genau machen, damit sie gelingen, d. h., dass sie zum Schluss auch pfeifen“, sagt Helmut Perkmann, der den Teilnehmern das Schnitzen der „Moidnwischpilar“ zeigt.<BR /><BR />Helmut hatte bereits im Vorfeld Äste von Laubbäumen gepflückt. „Sie sind von der Haselstaude und vom Vogelbeerbaum, aber eigentlich kann man fast jeden Laubbaum dafür verwenden“, sagt er. Wichtig sei nur, dass die Bäume im Saft stehen und daher sei jetzt die richtige Zeit dafür.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="774950_image" /></div> Gespannt warten Kinder und Erwachsene auf die Anweisungen und halten ihre mitgebrachten Taschenmesser bereit. „Das Schnitzen der „Moidnwischpilar“ erinnert mich an meinen Vater, der es mir als Kind beigebracht hat“, sagt Franz Gross, der mit seinem Sohn und seinen 2 Enkeln dabei ist. Er habe es schon seinen eigenen Kindern gezeigt und möchte den Brauch auch an seine Enkelkinder weitergeben. „Und ich freue mich, weil ich mit dem Taschenmesser schnitzen kann“ sagt sein 7-jähriger Enkel Gabriel. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="774953_image" /></div> <BR />Schritt für Schritt erklärt Helmut was zu machen ist. Bereits im Vorfeld hatte er die etwa 2 Zentimeter dicken Aststücke in Wasser eingeweicht. Zuerst wird das Mundstück gemacht. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="774956_image" /></div> <BR />Einige der größeren Kinder versuchen sich alleine, aber meistens braucht es doch Unterstützung von Seiten der Erwachsenen. Was so simpel ausschaut, stellt sich dann doch als nicht ganz so einfach heraus. Stück für Stück nimmt die Pfeife Form an. Der schwierigste Teil ist das Lösen der Rinde vom Ast. Dabei wird das Vorderstück vorsichtig mit dem Messergriff abgeklopft. Beim Klopfen sollte man einen Spruch aufsagen, weiß Helmut: „Gehsch außer, bisch a Engele - gehsch net außer, bisch a Teifile“. Wichtig ist, dass die Rinde nicht bricht und keine Risse hat. Mit der ganzen Hand wird sie dann langsam herausgedreht und vom Holz gelöst. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="774959_image" /></div> „Man weiß im Vorfeld nie ganz genau, ob sich die Rinde auch richtig löst“, weiß Helmut. Einigen Teilnehmern gelingt es auf Anhieb, andere haben einen Riss in der Rinde und müssen noch einmal von vorne anfangen. Schon bald ertönt der erste Pfeifton und der Reihe nach ziehen die nächsten nach. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="774962_image" /></div> <div class="img-embed"><embed id="774965_image" /></div> Ineressant ist, dass verschiedene Töne zu hören sind. „Den Ton kann man regulieren, indem man das hintere Stück der Pfeife weiter hineinschiebt oder ein bisschen herauszieht“, erklärt Helmut. Beim Hineinschieben werde der Ton höher, beim Herausziehen tiefer. <BR />„Wenn zum Schluss alle „Moidnwischpilar“ pfeifen, dann wurde alles richtig gemacht“, zieht Richard Kröss, stellvertretender Obmann des Rohrerhauses zum Schluss eine positive Bilanz.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="774968_image" /></div> <BR />