Richard Lugner war noch nicht bereit zu gehen. Er arbeitete bis kurz vor seinem Tod in seiner geliebten „Lugner City“. Dann stürzte er, musste ins Krankenhaus, wurde aber kurz darauf nach Hause entlassen. „Es ist alles halb so wild“, sagte „Mörtel“ noch gegenüber oe24.at. Einen Tag später, am 12. August, schloss er für immer die Augen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1064016_image" /></div> <BR /><BR />Lugner soll ein großes Erbe hinterlassen haben. Es geht um Millionen – ein kompliziertes Konstrukt von Firmen, Immobilien, Geld und Wertanlagen. Wie viel Geld es genau ist, darüber gibt es unterschiedliche Angaben. Von 80 bis 250 Millionen Euro wird berichtet. <BR /><BR />Das meiste steckt in einer privaten Stiftung, deren Haupteinnahmequelle die „Lugner City“ ist – das Einkaufszentrum in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus gilt mit seinen 110 Geschäften und 56.000 vermietbaren Quadratmetern als eines der größten in Österreich. Wie Richard Lugner vor seinem Tod erklärte, habe er aber auch 40 Millionen Euro Schulden aus Krediten, die in laufenden Investitionen stecken.<h3> Auch außereheliche Tochter ist erbberechtigt</h3>Der größte Teil des Geldes steckt in der Stiftung, die von Lugners Söhnen Alexander (61) und Andreas Lugner (58) verwaltet wird; Tochter Jacqueline (30) ist ebenfalls Teil der Führungsetage. <BR /><BR />Erbberechtigt, so schreibt die „Bild“-Zeitung, sei aber auch Lugners außereheliche Tochter Nadin Jeannine Cutter (39). Ihre Existenz war lange ein Geheimnis. Sie ist die Tochter der österreichischen Schauspielerin Sonja Jeannine Cutter (68). <BR /><BR />Laut „Bild“ hat der Bauunternehmer sie 1983 in Wien beim Filmdreh kennengelernt. 1985 wurde Nadin geboren. „Ich habe sie als Kind 3-mal gesehen. Dann ist Nadin mit ihrer Mutter nach Hawaii übersiedelt. Mit 21, als ihre Mutter ihr sagte, wer ihr Vater wirklich ist, habe ich sie getroffen. Viele Jahre später dann in Florida, und einmal habe ich sie mit ihren Geschwistern Alexander und Jacqueline besucht“, so Lugner in einem Interview mit dem Magazin „Heute“.<BR /><BR />Hinter vorgehaltener Hand wird erzählt, dass sich die Geschwister alle nicht grün sein sollen. Außerdem wird sich auch Lugner-Ex Christina (59) einmischen, die mit allen Mitteln dafür kämpfen wird, dass ihre Tochter Jacqueline so viel wie möglich bekommt, meint ein Insider. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1064019_image" /></div> <BR /><BR />Um nach seinem Tod Zoff in der Familie zu vermeiden, soll Lugner vor Monaten bereits sein Testament neu geschrieben haben. Dem Baumeister war es dabei ein großes Anliegen, auch seine Ehefrau Simone „Bienchen“ Reiländer (42) nach seinem Ableben abzusichern. Diese hat der Unternehmer am 1. Juni geheiratet. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1064022_image" /></div> <BR /><BR />„Wer bei mir lebt, wenn ich sterbe, soll auch dementsprechend erben“, erzählte Lugner nach der Verlobung gegenüber der „Bild“. Und bezüglich der „Lugner City“: „Irgendwann, wenn es mich nicht mehr geben sollte, wird sie (Simone, Anm. d. Red.) alleinige Chefin sein“, erzählte Lugner zu Lebzeiten. <h3> Wer ist die Geschäftsführerin der City?</h3>Aber Mausi kontert: „Es ist kein Geheimnis, sondern im Firmenbuch für jeden einsehbar. Jacqueline Lugner ist Geschäftsführerin in allen Firmen. In der Lugner City ist zusätzlich auch Gerald Friede als Geschäftsführer eingetragen und bei den Lugner Garagen Herr Michael Ertel – alle gemeinsam mit Jacqueline“, sagte sie zu oe24.at. „Simone wird sicher einen Dienstvertrag haben, da sie ja in der Lugner City angestellt ist. Aber Simone ist nicht Geschäftsführerin“, erklärt Mausi. <BR /><BR />Am Hungertuch nagen wird Simone dennoch nicht. Nach österreichischem Recht steht ihr eine sogenannte Witwenrente zu, die auf etwa 5000 Euro pro Monat geschätzt wird. Allerdings erhält sie das Geld nur für zweieinhalb Jahre, denn die Ehe dauerte nur etwas mehr als 2 Monate.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1064025_image" /></div> <BR /><h3> Ist der jüngste Sohn enterbt?</h3><BR />Ein großes Fragezeichen stellt auch Mörtels jüngster Sohn Andreas dar. Er soll laut österreichischen Medienberichten von Lugner zwischenzeitlich enterbt worden sein. Vater und Sohn hatten demnach schon länger keinen Kontakt mehr – das Verhältnis sei zerrüttet, heißt es. Lugner habe seinem Sohn nie verziehen, dass er seine Baufirma 2000 in den Ruin getrieben habe. So fehlte Andreas zuletzt auch bei wichtigen Events im Hause Lugner – etwa dem 90. Geburtstag und der sechsten Hochzeit seines Vaters.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1064028_image" /></div> <BR /><BR /><BR />Ob Andreas tatsächlich nichts vom Erbe bekommen wird, ist fraglich. „Ich enterbe niemanden. Ich habe 4 Kinder und eine Frau, die meine Erben sind“, soll Lugner kurz vor seinem Tod erklärt haben. Und auch seine langjährige Haushälterin wolle er bedenken. Sie sei zwar nicht erbberechtigt. Aber: „Wenn es mich nicht mehr gibt, dann wird sie bei Simone arbeiten.“<BR /><h3> Beerdigung am 31. August</h3><BR />Zumindest um die Beerdigung sollte es keinen Streit geben. Er hat seinen Grabstein bereits zu Lebzeiten selbst bestellt; seine letzte Ruhestätte wollte der Baulöwe auf dem Grinzinger Friedhof in Wien finden. Die Beisetzung findet am Samstag, 31. August, im engsten Familien- und Freundeskreis statt. Zuvor findet um 9 Uhr im Wiener Stephansdom eine Gedenkstunde und öffentliche Aufbahrung statt. Das teilte die Familie der APA mit. Zur Gedenkstunde für Lugner im Stephansdom „sind alle Wiener, ganz Österreich und darüber hinaus eingeladen, gemeinsam Abschied zu nehmen“, hieß es in dem Statement. <BR /><h3> Mörtel baute, was andere nicht bauen wollten</h3>Woher aber stammen die Mörtel-Millionen? Richard Lugners Aufstieg zum „Baumeister der Nation“ basierte auf einer kleinen Baufirma, die er 1962 gründete und die vom Bauboom der 60er-Jahre profitierte. Doch während sich die großen Firmen im Kampf um die Großaufträge gegenseitig aufrieben, spezialisierte sich der junge Lugner auf kleine Baustellen – etwa auf Tankstellen und Altbauten-Renovierungen. Sein erster Auftrag sollen Renovierungsarbeiten in einem Wiener Stundenhotel gewesen sein. <BR /><BR /><BR /><BR />Seinen ersten großen Coup landete der Baumeister 1975, als ihm vom damaligen saudi-arabischen König Faisal ibn al-Aziz der Auftrag zur Errichtung der ersten Wiener Moschee in Floridsdorf erteilt wurde. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1064031_image" /></div> <BR /><BR /><BR />1988 kaufte „Mörtel“ für damals 14 Millionen Schilling das Grundstück direkt am Gürtel im 15. Bezirk in Wien, wo er 1990 die „Lugner City“ eröffnete. 2003 – da stand das Unternehmen kurz vor der Insolvenz – kam Lugner die Idee, das Einkaufszentrum zu verkaufen und wieder zurückzuleasen. Er übereignete es einer Volksbanken-Tochter, 10 Jahre später kaufte er es wieder zurück. Die City wurde mehrmals erweitert, 2005 auch um ein Multiplex-Kino mit 11 Sälen. <BR /><h3> Am Schreibtisch fast bis zum letzten Tag</h3>Sein Büro hatte Richard Lugner im dritten Stock der „Lugner City“, bis zuletzt war er Geschäftsführer und arbeitete mit Anfang 90 noch täglich 9 Stunden im Büro. „Ich arbeite, solange ich kann. Ich werde Zeit meines Lebens versuchen, die Schulden zu reduzieren. Ich will nicht, dass meine Erben daran ersticken“, erklärte er Anfang 2023 in einem „Heute“-Interview. <BR /><BR />Die Leitung der Baufirma übertrug Lugner hingegen in den 1990er-Jahren schrittweise seinen Söhnen. Richard Lugner selbst hat sein Vermögen zuletzt mit 145 Millionen Euro angegeben.