Aus seiner jugendlichen Leidenschaft hat der mittlerweile 49-Jährige mit viel Ausdauer seinen Beruf gemacht und am Lanznasterhof in Unterinn am Ritten das Araber-Gestüt „Feuerstein“ aufgebaut. Ein gutes Dutzend dieser edlen Tiere stehen derzeit bei ihm in „Lohn und Brot“.<BR /><BR />„Meine Pferde sind meine besten Mitarbeiter“, sagt Ivan Vieider. Und deshalb behandelt er sie, wie eben ein Chef seine besten Mitarbeiter behandeln sollte: Mit Respekt und immer auf ihr Wohl bedacht, nur dann erbringen sie die besten Leistungen. Das ist sein Credo – und seine Pferde danken es ihm. <BR /><BR />Denn damit ein Züchter Erfolg hat, muss er nicht nur ein Händchen und ein wenig Glück bei der Wahl und Aufzucht seiner Zuchttiere haben, um besonders schöne, edle und gerade „gefragte“ körperliche Eigenschaften zu züchten. „Bei den Leistungsschauen treten ausschließlich sehr schöne Pferde an, da braucht es schon noch ein wenig mehr, um die Jury zu überzeugen“, sagt Vieider.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="969913_image" /></div> <BR /><BR /> Was das „Mehr“ ist, das versteht man sofort, wenn man Ivan Vieider mit seinem gerade erst zweifach prämierten 3-jährigen Araberhengst Feuer Narin arbeiten sieht. So jung der Hengst auch noch ist, er ist schon ein „Profi“ durch und durch. Mit stolz geschwellter Brust und mit hoch erhobenem Haupt betritt Feuer Narin die Reithalle – wie ein Filmstar den Roten Teppich. Ein kurzer, wacher Blick in die Runde: Zuschauer! Alles klar! Die Show kann beginnen! <h3> Zum Niederknien schön</h3>Und als Zuschauer – und selbstredend Bewunderer – bekommt man sofort den Eindruck: Der angehende Forellenschimmel weiß, dass er zum Niederknien schön ist – und es gefällt ihm, bewundert zu werden. Dabei vertraut er und folgt seinem Züchter aufs Wort, besser aufs Handzeichen. <BR /><BR />Das leichte Rascheln mit einer Plastikfolie an der Holzumrandung der Reithalle reicht: Feuer Narin weiß, jetzt ist Temperament gefragt. Er soll und er darf sich nach Herzenslust in der Halle austoben. Das lässt sich der Jungspunt nicht zweimal sagen – und fegt im vollen Galopp die Länge der Bahn hinunter, stoppt erst knapp vor der Umrandung, dass der Sand nur so spritzt, dreht auf dem „Absatz“ um und spurtet zurück, genau vor den Augen seiner Zuschauer und nicht ohne beim Vorbeifliegen exakt in die Kamera des Fotografen zu schauen. Stets volle Präsenz, Körperspannung und überschäumende Lebensfreude.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="969916_image" /></div> <BR /><BR /> Eine Mischung, deren Charme man sich nicht entziehen kann. Und auch nicht dem kleinen Schauder, der einen überkommt, wenn der stattliche Hengst im gestreckten Galopp direkt auf einen zusprintet, seine Zuschauer stets im Visier. Der Engländer würde sagen: He's a poser. Ein echtes Vollblut(-Model) eben. <BR /><BR />Auch für den Rest seiner Show sucht sich Feuer Narin stets die Zuschauerecke, man sieht ihn Freudensprünge machen, galoppieren, traben – und dabei mit unglaublicher Eleganz bei jedem Schritt weit ausholen. So kommen seine langen Beine besonders schön zur Geltung. Irgendwer muss ihm verraten haben, dass das gut ankommt. Denn er weiß es, ganz sicher. Den Schweif trägt er vorwitzig erhoben, aufgeregt ist er nicht. Er hat nur mal kurz allen gezeigt, was er so drauf hat. <BR /><BR />So viel Toben macht durstig – und ganz Herr der Lage macht Feuer Narin einen Zwischenstopp an der Tränke. Nur um sich gleich darauf wieder in Pose zu schmeißen. Erhaben steht er an der kurzen Seite seiner „Arena“, hinter ihm ist der Reitstall offen, und Feuer Narin präsentiert sich im einfallenden Sonnenlicht wie „Spirit“, der wilde Mustang aus dem Zeichentrickfilm. Es ist schon fast kitschig, so schön ist das. <h3> Ein Pferd bringt sich in Pose</h3> Ivan Vieider ist sichtlich zufrieden mit seinem Schützling – und findet, es sei Zeit für einen Stimmungs- und Ortswechsel. Ein kurzes Kommando und der Hengst kommt folgsam zu seinem Herrn, lässt sich an den Führstrick nehmen und in die Hofauffahrt bringen. Das Spiel ist also vorbei, nun geht es um andere Qualitäten. Vor der Jury muss Feuer Narin still stehen, wenn die kritischen Prüfer um ihn herumgehen und jedes Detail seines perfekten Pferdekörpers genau unter die Lupe nehmen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="969919_image" /></div> <BR /><BR />Nun gilt es für das Pferd, seine Vorzüge, wie etwa seinen langen Hals, optimal in Pose zu bringen. Mit kleinen Handzeichen zeigt Ivan Vieider, was er will und was Feuer Narin tun soll: die Vorderbeine parallel, den Kopf nach oben, dann nach vorne... Feuer Narin folgt aufs „Wort“ – oder eben besser aufs Handzeichen. Und jeder Juror oder Besucher erlebt einen völlig ausgeglichenen, folgsamen Charakter – ohne Unterwürfigkeit. Eine einnehmende Mischung aus Schönheit und Charme. Kein Wunder, dass der Hengst Bestnoten bekommt. <h3> Preisgekrönter, dominanter Vererber</h3>Beim gesamtstaatlichen Schönheitswettbewerb im Oktober wurde Feuer Narin in Brescia Silber-Champion bei den 2- bis 3-jährigen Hengsten – und beim anschließenden europäischen Wettbewerb landete er mit dem Bronzerang ebenfalls auf dem „Siegertreppchen“.<BR /> Europas drittschönster junger Araberhengst steht also auf dem Ritten. Seinem Besitzer wird er als Zuchthengst noch viel Freude machen.<BR /><BR /> Denn er ist ein dominanter Vererber, das zeigen schon seine ersten Fohlen. Noch hat der junge Hengst eine graue Mähne, „doch die wird schneeweiß“, weiß Vieider. Und als „Forellenschimmel“ bekommt er mit zunehmendem Alter immer mehr „Fuchstupfen“, gleichmäßig verteilt. <BR />Ivan Vieider weiß, wie man mit Pferden umgehen muss, ein Pferdeflüsterer eben. Und mit diesem Wissen hilft er durchaus auch anderen Pferdebesitzern, die mit ihren Tieren zu ihm kommen können und gemeinsam mit ihm arbeiten. „Am besten geht es im Urlaub, dann kann das Tier ein paar Tage oder auch 2 Wochen bei uns bleiben und der Besitzer täglich ein paar Stunden arbeiten und lernen“ – nämlich, wie man aus seinem Pferd seinen besten Mitarbeiter macht.<BR /><BR />Auch unser Videoteam hat den Rittner Pferdezüchter besucht. <a href="https://www.stol.it/video/media/araber-zucht-am-ritten-edle-mischung-aus-schoenheit-und-charme" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">HIER</a> geht es zu den faszinierenden Bildern. <BR /><BR />HINTERGUND<BR /><BR />Der Lanznasterhof in Unterinn am Ritten ist das Zuhause von Ivan Vieider, seiner Frau und 3 Kindern. Und es ist der Sitz seines Gestütes Feuerstein. Rund ein Dutzend Araberpferde hat er derzeit, mit denen er züchtet. Auch die ersten Fohlen von Feuer Narin stehen schon in den geräumigen Boxen. <BR />Wer die edlen Tiere selber einmal in Aktion sehen will, der hat dazu bei einer Pferdeshow die Möglichkeit, die am Gestüt regelmäßig gezeigt wird. Darüber hinaus arbeitet Ivan Vieider als „Trainer“ und „Pferdeflüsterer“ und hilft so Pferdebesitzern, mit ihren Tieren besser zurecht zu kommen. Dazu können Ross und Reiter zu ihm auf den of kommen.<BR /><BR />