Bereits kleine Korrekturen bzw. Änderungen im Verhalten können eine große Wirkung erzielen, um Lebensmittel bestmöglich zu verwerten. Die Herausforderung besteht vielfach darin, das Wissen im Alltag zu beherzigen. Hier finden Sie auch 7 einfache Tipps, die viel bewirken!<BR /><BR /><b> Frau Gögele, wie kann man verhindern, dass so viele Lebensmittel im Müll landen?</b><BR />Martina Gögele: Grundsätzlich sollte man bei der Einkaufsplanung ansetzen und sich zunächst überlegen, was man bereits im Kühlschrank und in den Vorratsschränken hat. Am besten geht man mit einer klassischen Einkaufsliste einkaufen und lässt sich im Supermarkt nicht zu sehr von Angeboten verleiten.<BR /><BR /><b>Was hingegen sollte beim Kochen beachtet werden?</b><BR />Gögele: Man sollte die Portionsgrößen pro Person im Auge behalten. Eine Portion Nudel pro Person wiegt zwischen 80 und 100 Gramm. Allerdings lassen sich mit Essensresten unendlich viele Gerichte machen.<BR /><BR /><b>Welche denn zum Beispiel?</b><BR />Gögele: Nehmen wir eine übrige Portion Reis her: Milchreis, Reissalat, süßen oder pikanten Reisauflauf, im Backofen oder in der Pfanne herausgebratene Reisbällchen, die man auch frittieren kann oder mit Gemüse und Gewürzen verfeinern. Dasselbe gilt für Nudel, Fleisch oder Brot. Besonders bei Brot tut es mir weh, wenn es weggeworfen wird. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="990898_image" /></div> <BR /><BR /><b> Was tun mit Brotresten?</b><BR />Gögele: Von Knödeln über den Scheiterhaufen bis hin zum Armen Ritter gibt es eine Vielzahl an tollen Rezepten, die viele von ihren Großeltern kennen. Es braucht oft nur etwas Fantasie.<BR /><BR /><b>Was gilt es bei der Lagerung zu beherzigen?</b><BR />Gögele: Wichtig ist, dass die bereits zubereiteten Speisen zunächst abgekühlt sind und dann in einem gut abgeschlossenen Behälter oder mit geeigneten Folien im Kühlschrank aufbewahrt werden. <BR /><BR /><b> Wie umgehen mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum?</b><BR />Gögele: Hier ist es ratsam, die eigenen Sinne zu benutzen, um zu erkennen, ob ein Produkt noch genießbar ist. Zum Beispiel Joghurt oder Milch sind – falls die Kühlkette nicht unterbrochen wurde – ohne Weiteres noch mehrere Tage nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums genießbar.<BR /><BR />7 TIPPS GEGEN LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG<BR /><BR /><BR /><b>1 Achte auf deine Gewohnheiten beim Einkauf</b><BR /><BR />Zunächst einmal gilt: Wenn man vorher überlegt, was auf den Tisch kommen soll, kauft man bewusster ein. Dazu zählt natürlich auch die Menge. Auch von Lebensmitteln mit kurzer Haltbarkeitsdauer werden oftmals größere Mengen bzw. Packungen erworben, mitunter allein deshalb, weil kleine Mengen nicht erhältlich sind. In diesem Fall ist die Überlegung lohnenswert, ob man sein Glück mitunter bei lokalen Bauernmärkten versuchen sollte. Dort kann man bestimmte Lebensmittel unverpackt in jeglicher Stückzahl erwerben. Eine weitere Faustregel: Besser öfter und weniger einkaufen, automatisch hat man daheim eher frische Lebensmittel in der Speise bzw. im Kühlschrank und minimiert das Risiko, dass etwas verdirbt. Weitum bekannt ist, dass man besser nicht mit leerem Magen Lebensmittel einkaufen sollte, allerdings passiert es öfter als einem lieb ist. <BR /><BR /><BR /><b>2 Die Kühlkette im Hinterkopf behalten</b><BR /><BR />Vor allem beim Einkauf von Fleisch und Fisch sollte man i mmer im Hinterkopf haben, dass es sich um leicht verderbliche Waren handelt. Diese Lebensmittel sollten nicht länger als eine Stunde ungekühlt sein. Auch bei Milch und Milchprodukten ist Vorsicht angebracht, ebenso an heißen Sommertagen. Viele Supermärkte bieten Kühlbeutel an, damit die Ware frisch bleibt.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="990901_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><b>3 Richtige Lagerung im Kühlschrank</b><BR /><BR />Die Temperatur im Kühlschrank unterscheidet sich von Fach zu Fach. Ins unterste Fach gehören schnell verderbliche Lebensmittel wie Fleisch und Wurstwaren, ins mittlere Fach Milch, Milchprodukte und Eier, ins oberste Fach leicht verderbliche Speisen wie Kuchen, Marmelade und Soßen. Gekochte Lebensmittel sollten im kältesten Kühlschrankfach aufbewahrt werden, gegarte Essensreste sind gut verschlossen bei unter 5 Grad für 2 Tage haltbar. Brot eignet sich gut zum Einfrieren, am besten verwendet man dabei einen geschlossenen Behälter oder Gefrierbeutel. Danach kann man es in Portionen wieder auftauen.<BR /><BR /><BR /><b>4 Methoden der Haltbarkeit</b><BR /><BR />Es gibt viele Methoden, Lebensmittel haltbar zu machen: Einkochen, Trocknen und Dörren, aber auch Einlegen in Essig oder Öl, Fermentieren und Pökeln. <BR /><BR /><BR /><b>5 Hinterfrage das Haltbarkeitsdatum</b><BR /><BR />Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist ein Richtwert, den so gut wie alle verpackten Lebensmittel aufgedruckt haben müssen. Aber Lebensmittel nach Ablauf dieses Datums blindlings wegzuwerfen, ist vielfach Verschwendung. Deshalb sollte man die eigenen Sinne bzw. Augen, Nase und Mund benutzen, um zu erkennen, ob die Ware tatsächlich nicht mehr genießbar ist. Das Verbrauchsdatum von Fleisch und Fisch sollte dagegen eingehalten werden. <BR /><BR /><BR /><b>6 Reste wertschätzen</b><BR /><BR />Drohen mehrere Lebensmittel abzulaufen, so kombiniert man sie am besten zu einem Gericht. Rezepte-Tipps gibt es im Web zuhauf. Oder man lädt Freunde zu einem Resteessen ein. <BR /><BR /><BR /><b>7 Restportion mitnehmen</b><BR /><BR />In der Regel ist es kein Problem, wenn man in Restaurants oder Pizzerias den nicht verzehrten Teil des Essens zum Mitnehmen einpacken lässt. Ebenso kann man Essensreste, die daheim angefallen sind, am nächsten Tag im Büro verzehren. <BR /><BR /><BR />