Dieter Peterlin: Das in Torbole war einfach ein starkes Gewitter, das nur langsam weiterzog. Dafür darf es in der Höhe nicht windig sein, damit die Wolken an Ort und Stelle bleiben.
STOL: Entsteht dann automatisch Hagel?
Peterlin: Für den Hagel braucht es einen großen Temperaturunterschied: In der Höhe muss es kalt sein und am Boden warm. Je größer dieser Temperaturunterschied ist, desto stärker das Gewitter und größer die Hagelkörner.
STOL: Ist es Zufall, dass es genau die Stadt Torbole getroffen hat?
Peterlin: Wo das Gewitter niedergeht, ist Zufall. Man muss aber sagen, dass stärkere Gewitter meistens am Alpenrand vorkommen. Vor allem in der Poebene und allgemein dort, wo die Alpen beginnen, sind sie besonders heftig. Der Grund: Warme, feuchte Luft vom Meer trifft auf die Berge und steigt dadurch auf.
STOL: Das heißt, in Südtirol sind sehr starke Gewitter unwahrscheinlich?
Peterlin: Genau, sie können zwar vorkommen, sind aber seltener als in der Poebene.
„ Es gibt keine Gewitterwarnung, weil man nicht den Ort und die Zeit kennt. ”
— Dieter Peterlin
STOL: Wird die Bevölkerung rechtzeitig gewarnt, wenn ein solches Gewitter auf uns zukommt?
Peterlin: Das Problem der Gewitter ist, dass man immer nur weiß, dass sie kommen. Man kennt aber nicht den Ort und die Uhrzeit. Ein lokales Gewitter vorherzusagen, geht nur kurzfristig. Erst eine halbe Stunde davor weiß man Bescheid. Es gibt deswegen kurzfristig auch keine Warnung.
Hier lesen Sie mehr zum heftigen Gewitter am Gardasee.