<b>Von Petra Schwienbacher</b><BR /><BR />Im Gegensatz zu Wölfen reinigen Hunde ihre Zähne nicht durch das Reißen und Fressen von Beutetieren. Das heißt, es kann sich mit der Zeit hartnäckiger Zahnstein bilden, mit teilweise fatalen Folgen.<BR /><BR />Durch Nahrungsreste und Bakterien entsteht Plaque. Wird dieser nicht durch regelmäßige gründliche Zahnpflege entfernt, kommt es zu mehreren Schichten Zahnbelag und schließlich Zahnstein. Vor allem Hundefutter, das viel Zucker enthält, begünstigt diesen. Aber auch zu wenig Bewegung. Zähne werden nämlich ebenfalls durch die Zunge und den Speichel gereinigt. Wenn sich der Vierbeiner zu wenig bewegt, produziert er weniger Speichel und dadurch können sich Bakterien besser festsetzen. Zudem sind kleine Hunderassen mit schmalem Kiefer öfter von Zahnstein betroffen.<h3> Zahnsteinbehandlung</h3>Zahnstein zeigt sich als gelblicher bis brauner Belag auf den Zähnen. Die Zähne verfärben sich, es kommt zu Mundgeruch, Zahnfleischentzündungen und Zahnfleischbluten. Wird Zahnstein nicht entfernt, kann es im fortgeschrittenen Stadium zu einem veränderten Fressverhalten oder sogar zu Futterverweigerung kommen, zu Zahnverlust bis hin zu Infektionen im Kiefer.<BR /><BR />Bei hartnäckigem Zahnstein sollten Hundehalter vom Tierarzt abklären lassen, ob dieser entfernt werden muss. In der Regel wird der Hund dabei unter Narkose gesetzt und der Zahnstein mittels Ultraschall entfernt. Falls einige Zähne bereits stark angegriffen sind, müssen diese operativ entfernt werden – was im selben Zuge unter Narkose geschieht. <h3> Zahnstein vorbeugen</h3>Um einen tierärztlichen Eingriff zu vermeiden, sollten die Zähne regelmäßig kontrolliert werden. Gesundes Zahnfleisch ist rosa (bei einigen Hunderassen auch dunkelrosa oder schwarz) und sollte heller werden, wenn man mit dem Finger darauf drückt. Es ist nicht entzündet, die Zähne sauber und weiß. <BR /><BR />Um vorzubeugen, spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Ideal ist BARF (biologisch artgerechte Rohfütterung), denn dabei bekommt der Hund regelmäßig rohe Knochen, die die Zähne natürlich reinigen. Entscheiden sich Hundehalter für Trockenfutter oder Nassfutter, müssen sie ihrem Hund mehrmals pro Woche harte Kauartikel anbieten. Dadurch können selbst beginnende Ablagerungen noch entfernt werden. Auch Kauspielzeuge eignen sich zur Reinigung der Zähne. <BR /><BR />Es dürfen ausschließlich natürliche Kauartikel angeboten werden, wie getrocknete Ochsenziemer, Rinderkopfhaut, Rindersehnen oder Rinderohren. Für Welpen und Junghunde sind die weicheren ideal, wie Rinderdörrfleisch oder getrockneter Pansen. <BR /><BR />Alle anderen im Handel angebotenen Kauartikel – auch solche, die eigens der Zahnpflege dienen sollen (!) – sind meist mit zahlreichen Zusätzen oder Konservierungsstoffen verarbeitet und begünstigen dementsprechend Zahnbelag. Kauknochen aus China werden oft aus Abfällen der Lederindustrie hergestellt und chemisch behandelt.<BR /><BR />Bei Hunden, die nicht mehr viel kauen oder bereits Probleme mit den Zähnen haben, können Hundehalter auf spezielle Hundezahnbürsten und Hundezahnpasta zurückgreifen. Wichtig: Nie Produkte von Menschen verwenden, die Bürsten sind zu hart, die Zahnpasta zu scharf und sogar gesundheitsschädlich für die Vierbeiner. Zusätzlich zur Zahnpflege sollte der Vierbeiner ausreichend frisches Wasser trinken und sich viel bewegen.