Zu den Rosszähnen im Unterland - Panorama

Hier die Tour im Überblick und interessante Informationen über lokale Besonderheiten, Kulturgüter, Sagen und Geschichte, Flora und Fauna. Von Hanspaul Menara Bei den am &bdquo;Mitterberg“ – dem Kamm zwischen Kaltern und Auer – befindlichen Rosszähnen handelt es sich um bizarre, von den Eiszeitgletschern gerundete Felsgestalten aus Porphyr, die von Süden wie auch von der Kalterer Seite her auf markierten Routen zugänglich sind. Obwohl nur 600 Meter hoch, bildet ihre Erwanderung doch so etwas wie eine kleine Gipfeltour. Brechen ostseitig senkrechte und teilweise sogar weit überhängende Felswände ab, dehnen sich westseitig weniger steile Gebüschhänge aus. Im Kamm, der von den Rosszähnen nordwärts zieht, ist der Kreit- (oder Kreith-)sattel eingesenkt, ein Straßenübergang zwischen Kaltern und Auer. Er bildet den Ausgangspunkt unserer Wanderung durch die ausgedehnten Buschwälder. Der Weg steigt zunächst mäßig an, und über uns erhebt sich schon bald die Ruine der Leuchtenburg, deren Besuch einen Abstecher lohnt. Leberblümchen und Kornelkirsche blühen entlang des Weges, und schließlich geht es nach längerer Flachstrecke zwischen weißstämmigen Birken in Serpentinen hinauf zu den Rosszähnen. Doch bevor wir ganz oben sind, werfen wir einen Blick in kleine, aber wohl sehr tiefe Felsklüfte und Höhlungen, die als &bdquo;Warmluftquellen“ bezeichnet werden, weil aus ihnen warme, sehr feuchte Luft aufsteigt. Winterliche Messungen ergaben innerhalb der Höhlungen bis zu 15 Grad Celsius höhere Temperaturen als außerhalb derselben. Wenig später erreichen wir die beiden flachen Höchstpunkte der Rosszähne, wo Sitzbänke an einem schönen Märzentag zum Verweilen und zum Schauen einladen. Alte Mauerreste und Steinhalden sowie bei archäologischen Grabungen getätigte Funde vermitteln das Wissen, dass sich hier einst eine ausgedehnte prähistorische Siedlung befunden hat. Das alles macht die Rosszähne für Naturfreunde ebenso wie für kulturgeschichtlich Interessierte zu einem lohnenden Wanderziel, das durch bezeichnete Wege erschlossen ist. Im Bereich senkrechter Felsabbrüche ist allerdings auch zu entsprechender Vorsicht gemahnt. Die Tour im Überblick Wegverlauf: Anfahrt von Kaltern oder Auer zu einem kleinen Parkplatz ca. 300 m westlich unterhalb des Kreitsattels im Kamm zwischen Überetsch und Etschtalsohle (382 m). Von da auf Weg 18 durch den Laubwald hinauf zu querendem Forstweg, auf diesem rechts zu einer ersten Weggabel und wieder rechts weiter bis zur zweiten Weggabel mit Wegkreuz (von da evtl. Abstecher in ca. 20 Min. hinauf zur Leuchtenburg, 575 m). Dann von besagter Weggabel auf dem breiten Weg 13C längere Zeit geradeaus nahezu eben durch die Waldhänge südwärts und zuletzt auf etwas abschüssigem Fußpfad (links unweit des Weges die erwähnten Warmluftquellen) mittelsteil hinauf zu den Rosszähnen (609 m; ab Ausgangspunkt gut 2 Std.). – Empfohlener Rückweg: Von den Rosszähnen südseitig auf markiertem Fußweg hinunter zu einem kleinen Waldtal mit Wegweisern, hier scharf rechts ab, auf breitem Forstweg weitgehend eben nordwärts und zuletzt wie im Aufstieg zurück zum Ausgangspunkt (ab den Rosszähnen 1 Std.). Höhenunterschied: ca. 300 m Gesamtgehzeit: 3 – 4 Std. Orientierung und Schwierigkeit: Die breiten Forstwege sind leicht und problemlos, die schmaleren Fußpfade stellenweise etwas abschüssig und rutschig. Auf den Rosszähnen erhöhte Vorsicht walten lassen! Wanderkarten 1:50.000: Kompass, Blatt 54 (Bozen) – 1:25.000: Tabacco, Blatt 049 (Südtiroler Weinstraße) Hier erfahren Sie mehr über unseren Autor Hanspaul Menara. Und hier finden Sie weitere Wandertipps von ihm.