Während die sieben Industriestaaten am Dienstag in Lucca die Abdankung Assads forderten, warf der russische Präsident Wladimir Putin dessen Gegnern vor, der Regierung in Damaskus den Einsatz chemischer Kampfstoffe unterschieben zu wollen. Er rechne zudem mit weiteren US-Attacken auf die syrische Armee, sagte Putin in Moskau.Die G-7-Staaten forderten von Russland derweil eine konstruktivere Rolle, um den Bürgerkrieg in Syrien zu beenden. Deutschlands Außenminister Sigmar Gabriel sagte, Tillerson habe die ausdrückliche Unterstützung, Russland dazu zu bewegen, einen politischen Prozess in Gang zu setzen und einen Waffenstillstand durchzusetzen.Kursänderung in der US-AußenpolitikDass Tillerson mit kritischen Worten gegenüber Russland und der Unterstützung der G-7 nach Moskau reist, verdeutlicht die jüngsten Veränderungen in der Washingtoner Außenpolitik.US-Präsident Donald Trump hatte noch vor seinem Amtsantritt unter den traditionellen Verbündeten seines Landes für Verunsicherung gesorgt, nachdem er alte Allianzen infrage gestellt und engere Beziehungen zu Russland angedeutet hatte. Der jüngste Angriff der US-Streitkräfte auf die syrische Luftwaffe änderte diese Koordinaten in den internationalen Beziehungen aber wieder.Kampf gegen den IS als oberstes GebotDie in die Defensive geratenen Aufständischen in Syrien erhalten Rückendeckung von den Golfstaaten und der Türkei. Gemeinsamer Gegner beider Seiten ist die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS).Tillerson betonte, dass der Kampf gegen den IS in Syrien und dem benachbarten Irak für die USA weiter Priorität habe. Es sei aber klar, dass die Herrschaft der Familie von Präsident Assad zu einem Ende komme.Der US-Außenminister will am Mittwoch mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in Moskau sprechen. Nach Angaben des russischen Präsidialamtes ist ein Treffen mit Putin nicht geplant.apa/reuters