Wie er die Chancen auf eine Medaille einschätzt und wer die Favoriten sind, darüber konnten wir kurz vor seiner Abreise mit dem 24-Jährigen reden. <BR /><BR /> Bereits zum dritten Mal nimmt der 24-jährige Nils Larch mit der italienischen Nationalmannschaft im Sledge-Hockey an den Paralympics teil. Nach Sotschi in Russland 2014 und Pyeongchang in Südkorea 2018 stehen nun die Winterspiele in Peking an.<BR /><BR /> Die Paralympics sind das wichtigste sportliche Großereignis für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung und finden heuer vom 4. bis zum 13. März statt. S+ sich mit dem außergewöhnlichen jungen Mann, der halbtags als Buchhalter arbeitet, um nachmittags trainieren zu können, und seinen Eltern Ulli und Silvia zu einem Gespräch, einen Tag vor dessen Abreise nach Peking getroffen.<BR /><BR /><b>Dies ist bereits deine dritte Teilnahme an olympischen Spielen. Wie groß ist die Aufregung?</b><BR />Nils Larch: Die Aufregung hält sich in Grenzen, aber dieses Mal ist doch alles anders als die letzten beiden Male. Die letzten 4 Tage mussten wir Teilnehmer uns 3 PCR-Tests unterziehen, und das tägliche Fiebermessen und das Eintragen verschiedener Daten in unsere Gesundheits-App ist nicht nur kompliziert, sondern auch zeitaufwendig. Außerdem müssen wir uns genauestens daran halten, da wir ansonsten nicht in China einreisen dürfen.<BR /><BR />Vater Ulli und Mutter Silvia Larch: Dies sind die ersten Paralympics, zu denen wir unseren Sohn nicht begleiten dürfen. Wir hatten uns die vergangenen beiden Male alle Spiele angesehen, aber das wird uns dieses Mal nicht gestattet.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="742058_image" /></div> <BR /><BR /><b>Diese olympischen Spiele haben viele Diskussionen hervorgerufen. Nicht nur wegen der politischen Situation, sondern auch wegen diverser Doping Vorfälle.</b><BR />Nils Larch: Ich habe mir zur politischen Situation keine Gedanken gemacht, denn ich konzentriere mich ganz auf meinen Sport. Doping ist in unserer Mannschaft kein Thema, wenngleich es bei bestimmten Mannschaften da ganz anders aussieht. Bei den Spielen in Sotschi beispielsweise wurden 5 russische Spieler des Dopings überführt und die komplette Mannschaft für 4 Jahre gesperrt – dieses Mal sind sie wieder dabei.<BR /><BR /><b>Bei den letzten Spielen in Südkorea erreichte die Mannschaft Italiens den hervorragenden vierten Platz. Wie stehen die Chancen dieses Mal?</b><BR />Nils Larch: Dieses Mal wird es sehr schwierig werden. Die absoluten Favoriten sind die Amerikaner, viele davon sind Kriegsveteranen und viele sind Beinamputiert. Sie spielen in einem kürzeren Schlitten und sind daher viel wendiger als wir mit dem längeren Schlitten. Obwohl sie keine Beine haben, bringen sie mindestens 80 Kilogramm Körpergewicht auf die Waage, und sie sind einfach top trainiert und Vollprofis. <BR /><BR />Zu den Profis gehören auch noch die Russen, Kanadier, Koreaner und Chinesen. Der Rest, Tschechen, Slowaken und die Italiener sind Amateure. China zum Beispiel hat nur für diese Spiele vor 4 Jahren eine Mannschaft gegründet, und sie wurden speziell für diese Spiele trainiert und gedrillt. Bei normalen Turnieren gilt es eine gute Platzierung zu erreichen, bei Olympia zählen nur die Medaillen und wie gesagt, es wird nicht leicht werden. Aber wir werden unser Bestes geben.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="742061_image" /></div> <BR /><BR /><b>Ganz Sterzing drückt Dir die Daumen, wie fühlst Du Dich so kurz vor Deiner Abreise?</b><BR />Nils Larch: Das ehrt mich sehr, und ich freue wirklich sehr, dass es morgen losgeht. Wir fliegen von Mailand direkt nach Peking. Am 4. März findet die Eröffnungsfeier statt, und am 5. März haben wir bereits unsere erstes Spiel gehen Tschechien, am 6. März spielen wir gegen die Slowakei und am 8. März gegen China. <BR /><BR /><b>Wo siehst Du Dich 2024?</b><BR />Nils Larch: Wenn alles gut läuft, und ich gesund bleibe, sehe ich mich bei Olympia in Mailand-Cortina. Olympia ist etwas Besonderes, und im eigenen Land antreten zu dürfen, kann man nicht toppen. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="742064_image" /></div> <h3>Sledge-Hockey</h3>Sledge-Hockey (Schlitten-Hockey) wurde vor rund 30 Jahren in Schweden erstmals gespielt und ist eine dem Eishockey ähnliche Behindertensportart. Seit 1994 ist es eine paraolympische Disziplin und verlangt von den Spielern Höchstleistungen ab. 2003 wurde die Sektion Sledge-Hockey in Südtirol gegründet und bereits ein Jahr später nahmen die „South Tyrol Eagles“ erstmals an der Staatsmeisterschaft teil. In den vergangenen Jahren ging der begehrte Italienmeistertitel bereits 13 Mal nach Südtirol, und auch bei den Turnieren im Ausland haben sich die „South Tyrol Eagles“ mehrfach bewährt und zahlreiche Siege nach Hause gebracht.