Wenn ich die Lage des Kirchleins im Titel mit „Taufers“ bezeichne, so ist damit nicht Taufers im Münstertal, sondern das Gebiet Taufers im äußeren Ahrntal gemeint. Und unter dem im Folgenden genannten Ort Kematen ist natürlich nicht Kematen am Ritten, in Pfitsch oder im Inntal zu verstehen.<BR /><BR />Das erwähnte Dorf Kematen am Ostrand der Tauferer Talsohle ist der Ausgangs- und Endpunkt unserer Wanderung. Sein Wahrzeichen ist die ebenso schöne wie stattliche Nikolauskirche, die außer dem neugotischen Schnitzaltar auch Freskenreste aus der eigentlichen gotischen Kunstepoche enthält.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="835853_image" /></div> <BR /><BR />Unser Weg führt am Rand des weiten Tauferer Talbodens zuerst eben dahin, dann überquert er etwas höher oben den steilen und wilden Graben des Walburgenbaches, der im Atlas Tyrolensis von 1774 als „Kas Bach“ verzeichnet ist, und schließlich geht es in Serpentinen empor zum Kirchlein.<BR /><BR />Das kleine Gotteshaus mit seinem hohen Turm aus Granit, das kaum 200 m über der Talsohle eine kleine Kuppe krönt, stammt aus dem 15. Jahrhundert und gehört zusammen mit Heilig Geist im hintersten Ahrntal, Heiligkreuz im Gadertal und St. Silvester bei Toblach/Innichen zu den besonderen Höhenheiligtümern des Pustertaler Raumes.<BR /><BR />Aber bronzezeitliche Kleinfunde belegen menschliche Anwesenheit schon vor 3 Jahrtausenden. Und nicht nur die Volksüberlieferung, sondern auch die Reste einer Ringmauer belegen, dass der Hügel im Hochmittelalter eine kleine Burg trug, die wohl jenen Dienstmannen der mächtigen Herren von Taufers gehörte, die unten in Kematen einen steinernen Wohnturm hinterlassen haben.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="835856_image" /></div> <BR /><BR />So stellt sich St. Walburg zusammen mit St. Peter bei Leifers, St. Katharina in Schnals oder Johanneskofel im Sarntal würdig in die Reihe jener Höhenkirchen, die an der Stelle von heute verschwundenen Burgen erbaut wurden.<BR /><BR />Falls uns ein milder Novembertag beschieden ist, genießen wir vom Kirchhügel aus eine weite Aussicht über das äußere Ahrntal und hinein zum mächtigen Schloss Taufers sowie zu den Dreitausendern des Zillertaler Hauptkammes. Und schließlich steigen wir durch Nadelwald in Richtung des im Talboden liegenden Prennhofs ab, um dann auf breitem Weg wieder nach Kematen zurückzukehren.<h3> Die Tour im Überblick</h3><BR /><div class="img-embed"><embed id="835859_image" /></div> <BR /><BR /><Gotham_Bold>Wegverlauf:</Gotham_Bold> Von Kematen (857 m; Bushaltestelle, Parkplatz nahe der Straßenbrücke über die Ahr) stets den Wegweisern „St. Walburg“ und der Markierung 8 folgend zum südlichen Dorfrand, dann großteils auf schönem, altem Wanderweg durch Wald und am Rand von Wiesen eben und leicht ansteigend südwärts hinauf zur Brücke über den Waldburgenbach und zu Wegweisern; hier nun links ab und weiterhin mit Markierung 8 anfangs über Stufen und dann auf gutem Fußweg hinauf zum Kirchlein (1010 m; ab Kematen knapp 1 Std.). – Abstieg: Vom Kirchlein wieder hinunter zu den erwähnten Wegweisern, nun der Beschilderung „Prennhof“ folgend auf zuerst schmalem, später breiter werdendem Waldweg in leichtem Abstieg südwestwärts hinunter zu ausgedehnten Wiesen und bis fast zum Prennhof (848 m, ab Kirchlein <EinHalb></EinHalb> Std.). Hier scharf rechts ab, dem Wegweiser „Kematen“ folgend großteils auf breitem Weg über Grasböden und durch Wald weitgehend eben nordwärts und zuletzt auf der Straße zurück nach Kematen (ab St. Walburg knapp 1<EinHalb></EinHalb> Std.).<BR /><BR /><Gotham_Bold>Höhenunterschied:</Gotham_Bold> 162 m <BR /><BR /><Gotham_Bold>Gesamtgehzeit:</Gotham_Bold> 2<EinHalb></EinHalb> Std. <BR /><BR /><Gotham_Bold>Orientierung und Schwierigkeit:</Gotham_Bold> Solange keine Schnee liegt, leichte und problemlose Rundwanderung.<BR /><BR /><Gotham_Bold>Wanderkarten 1:50.000:</Gotham_Bold> Kompass, Blatt 82 (Taufers Ahrntal) – <Gotham_Bold>1:25.000:</Gotham_Bold> Tabacco, Blatt 036 (Sand in Taufers)