Der Präsident der Region Veneto, Luca Zaia, droht jetzt, keine weiteren Flüchtlinge in seiner Region aufzunehmen. Die Asylantenheime seien heillos überfüllt.Zaia, Spitzenpolitiker der rechtspopulistischen Oppositionspartei Lega Nord, protestiert gegen Pläne des Innenministeriums, weitere 913 Flüchtlinge in seiner Region unterzubringen.„Damit würde die Zahl der Flüchtlinge, die wir seit Jahresbeginn aufgenommen haben, auf 7.000 steigen. 1.753 befinden sich zurzeit in Flüchtlingseinrichtungen. Es ist, als wäre von heute auf morgen eine neue Gemeinde mittlerer Größe entstanden, die lediglich aus Migranten besteht, die ankommen, eine Zeit lang bleiben und dann oft ohne Kontrolle spurlos verschwinden“, betonte Zaia. Dabei habe er von dem Innenministerium die Garantie erhalten, dass seine Region lediglich 3.742 Ausländer zu versorgen hätte."Flüchtlingsnotstand" im Veneto„Man vergisst, dass in unserer Region bereits eine halbe Million legale Migranten leben, 40 Prozent davon sind arbeitslos“, betonte Zaia. Die Bürgermeister der Gemeinden des Veneto, die täglich mit dem Flüchtlingsnotstand konfrontiert sind, bezeichnete der Lega-Politiker als „Helden“. „Sie wissen jedoch nicht mehr, was sie tun sollen“, erklärte Zaia.Wegen der Flüchtlingsproblematik ist zuletzt auch der Bürgermeister von Udine, Furio Honsell, ins Stöhnen geraten. Er forderte am Donnerstag den Einsatz der Regierung von Matteo Renzi, um den massiven Flüchtlingsstrom aus Kärnten zu stoppen.Rund 155.000 Migranten sind seit Jahresbeginn in Italien eingetroffen, schätzen die italienischen Behörden. Die Flüchtlingswelle, mit der Italien zurzeit konfrontiert ist, sei wesentlich größer als jene zur Zeit des Arabischen Frühlings 2011. Im Jahr 2011 waren 60.000 Migranten in Italien eingetroffen, hieß es in Rom.mit/apa