Zur Nemesalm in Sexten - Panorama

Hier die Tour im Überblick und interessante Informationen über lokale Besonderheiten, Kulturgüter, Sagen und Geschichte, Flora und Fauna. Von Hanspaul Menara Im Winter ist das Sextental, der bei Innichen abzweigende Seitenast des Pustertals, zwar vor allem wegen seiner Infrastrukturen für den Skilauf bekannt, aber das Gebiet besitzt auch eine Reihe von lohnenden Wanderwegen, die zu bewirtschafteten Hütten und Almen führen. So unter anderem auf der östlichen Seite des Tales, wo Wälder und freie Hänge zum Karnischen Hauptkamm ansteigen, zur Klammbachalm, zur Coltrondoalm und – zwischen diesen beiden – zu der von uns angepeilten Nemesalm. Die hier vorgeschlagene Wanderung führt uns vom Kreuzbergpass, dem Straßenübergang von Sexten ins Val Comelico, auf gebahnten und beschilderten Wegen zuerst quer durch ein von kleinen Anhöhen, Tälchen und Mulden geprägtes Waldgelände zu jener waldfreien Fläche, die als Hochmoos bezeichnet wird (der Mundartbegriff &bdquo;Moos“ steht für Moor), und dann in mäßigem Anstieg zur Nemesalm, der größten und bekanntesten Alm in diesem Bereich. Bei den Almen auf der sonnigen Sextner Nordostseite und insbesondere bei der Nemesalm handelt es sich um sehr alte Weidegebiete. Das belegt der Name der Nemes, in dem die Sprachforschung das keltische Wort &bdquo;nemeton“ (= Weide) sieht. Aber auch prähistorische Funde weisen in diese Richtung. Und in schriftlichen Quellen werden die Sextner Almen, auf denen im Sommer große Viehherden weiden, bereits im 10. Jahrhundert erwähnt. Jetzt fehlen zwar die Weidetiere, aber die Nemesalm ist auch im Winterkleid eine Landschaft von großer Schönheit. Sie besticht sowohl durch ihre Weite als auch oder vor allem durch die Lage inmitten einer großartigen Bergwelt. Während sich ihr gegenüber die bizarre Gipfelreihe der östlichen Sextner Dolomiten mit Hochbrunnerschneide, Rotwand, Dreischusterspitze und anderen markanten Gipfeln hinzieht, ragt gerade über der Alm am Karnischen Kamm die aus Vulkanitgesteinen aufgebaute Pyramide des Kniebergs in den Himmel. Die Tour im Überblick Wegverlauf: Vom Kreuzbergpass (1636 m; Straße von Sexten herauf, Gastbetriebe, Parkplätze, Bushaltestelle) stets auf breitem, gebahntem Schneeweg der Beschilderung &bdquo;Nemes“ folgend mit Markierung 131 in Std. hinauf zur sogenannten Kreuzhöhe (ca. 1800 m), weiter zu einer ausgeprägten Weggabel (rechts geht es in Std. zur bewirtschafteten Coltrondo-Alm), links auf dem Weg 131 weiter zu einer waldfreien Ebene (Hochmoos, 1802 m) und bald nach deren Überquerung auf dem von Moos heraufkommenden Fahrweg leicht ansteigend zur Nemesalm (1877 m; Gaststätte, kein Ruhetag; ab Kreuzbergpass knapp 1 Std.). – Rückkehr zum Ausgangspunkt: Über den beschriebenen Zugangsweg (ab Nemesalm gut 1 Std.; eine längere, derzeit wegen starker Eisbildung allerdings nur bedingt ratsame Alternative führt in ca. 2 Std. über die Coltrondo-Alm zum Pass). Höhenunterschied: 241 m Gesamtgehzeit: 2 Std. Orientierung und Schwierigkeit: Bei guten Verhältnissen problemlos, Eisbildung aber möglich; daher ist die Mitnahme von Schuhspikes ratsam. Wie immer vor Antritt der Tour Erkundigung über die Wegverhältnisse einholen! Wanderkarten 1:50.000: Kompass, Blatt 58 (Sextner Dolomiten); 1:25.000: Tabacco, Blatt 010 (Sextner Dolomiten) Hier erfahren Sie mehr über unseren Autor Hanspaul Menara. Und hier finden Sie weitere Wandertipps von ihm.