Der Zwischenfall ereignete sich in der Nähe des Tian'anmen-Platzes. „Ich habe Rauch gesehen. Ich bin hingerannt, aber es war schon niemand mehr da“, sagte eine Frau am Mittwoch am Telefon der Nachrichtenagentur dpa in Peking.Polizei wollte sich nicht äußern„Ein Tourist sagte mir, dass sich eine etwa 40 Jahre alte Frau selbst angezündet hat“, berichtete sie. Unmittelbar danach seien Sicherheitsleute mit Feuerlöschern eingeschritten. Die Frau soll gelebt haben, als sie weggebracht wurde. Die Polizei wollte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Aussagen äußern.Der Vorfall ereignete sich gegen 10.40 Uhr Ortszeit unmittelbar vor dem Porträt des Revolutionsführers Mao Tsetung am Eingang zum Kaiserpalast. Sie habe den Strahl des Feuerlöschers sehen können, sagte die Frau. „Der Boden war nass, als ich an der Stelle ankam.“ Sie habe ein Video aufgenommen, aber Polizisten hätte sie daraufhin gezwungen, die Aufnahme zu löschen.Politisch heikler PlatzDas gesamte Gebiet um den Tian'anmen-Platz gehört zu dem am besten bewachten und politisch heikelsten Plätzen Chinas. Westlich von dem Platz liegt die Große Halle des Volkes, Sitz des chinesischen Parlamentes. Wenige hundert Meter entfernt residiert Chinas Staatsführung auf dem abgeschirmten „Zhongnanhai“-Gelände.Auf dem Tian'anmen-Platz (Platz des Himmlischen Friedens) hatten 1989 über Wochen Hunderte Studenten campiert und politische Reformen gefordert. In der Nacht zum 4. Juni 1989 schlug die chinesische Armee die Bewegung blutig nieder.dpa