<a href="https://www.stol.it/artikel/politik/11-monate-kindergarten-so-denken-die-stol-leser" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Sehr viele Leser sind dem Aufruf gefolgt: Einsendungen, die bis zum 9. Februar in der Redaktion eingelangt sind, finden Sie in Teil 1 zum Nachlesen.</a> Bis zum 15. Februar können Sie uns noch Ihre Meinung zu diesem Thema schicken: E-Mail an <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">redaktion@stol.it.</a><h3> Pflegerin im Seniorenheim: „Wie soll ich das machen ohne Betreuung für meinen Sohn?“</h3>Ich sage ja zu 11 Monaten Betreuung: Es wäre schon längst an der Zeit. Je näher die Sommermonate kommen, umso nervöser werde ich. Da fängt es schon an, wenn die Einschreibungen für den Sommerkindergarten kommen: Hoffentlich bekommen wir einen Platz! Ich habe nicht den Segen Oma und Opa fragen zu können. Alles lastet auf mir und meinem Mann. Wir haben nicht so viel Urlaub. Ich bin Pflegerin im Altenheim. Ständig wird über den Personalmangel geklagt, ich würde gerne mehr arbeiten, aber wie soll ich das machen ohne eine Betreuung für meinen Sohn? Im September schult er ein und ich hoffe, dass sich endlich etwas ändert, denn so wie es zurzeit ist, ist es eine große Belastung für viele Eltern.<BR /><BR />Petra Platzgummer <BR /><BR />+++++<h3> 11 Monate: „Am besten noch jetzt, hier und heute“</h3>Bezugnehmend auf Ihre Meinungsumfrage, ob eine Ausdehnung des Kindergartens auf 11 Monate auch in Südtirol einzuführen wäre, möchte ich Ihnen mit einem klaren, dezidierten Ja antworten. <BR /><BR />Die Diskussion darüber, ob es einen Ganzjahreskindergarten geben soll oder nicht, müsste in einer globalisierten, modernen Welt schon längst überholt sein. Es sollte schon lange nicht mehr darum gehen, ob Ganzjahreskindergarten ja oder nein. Es sollte darüber diskutiert werden, wie man dieses Modell umsetzt, und das möglichst bald. Alles andere ist Ressourcen- und Zeitverschwendung. Denn bereits seit Jahren wird eine Einführung dieses Modells gefordert, das in seinen Vorteilen einfach eindeutig und unübersehbar überwiegt – das nicht nur für Kinder, denen dadurch endlich Kontinuität garantiert werden könnte, und ihre Eltern, die sich den Stress ersparen würden, sich durch Stapel unzähliger Sommerangebote zu wühlen, sondern ganz besonders auch für die Gleichstellung der Frauen. <BR /><BR />Denn sie sind es, die nach wie vor mehr als doppelt so viel Zeit wie Männer mit unbezahlter Sorgearbeit verbringen, ihre Arbeit wegen mangelnder Betreuungsmöglichkeiten kündigen oder in Teilzeit gehen, weil es die Politik bislang einfach nicht (ge)schafft (hat), adäquate Betreuungsstrukturen für Kinder zu schaffen. <BR /><BR />Durch das Angebot, wie es es ab Herbst im Trentino geben wird, werden Frauen entlastet und ihre Unabhängigkeit gestärkt werden. Sie können in die Erwerbstätigkeit geführt, die Gender Pay und Pension Gaps drastisch verkleinert und wirkliche Chancengleichheit garantiert werden. Warum also nicht?<BR /><BR />Aber wen feministische Argumente nicht überzeugen, für den gibt’s dann sogar noch das Argument Stichwort Brain-Drain, unter dem Südtirol ebenfalls seit Jahren leidet und welchem durch ein umfassendes Betreuungsangebot zumindest ein klein wenig entgegengewirkt werden könnte. Und das würde laut Humankapitaltheorie obendrauf noch einen wirtschaftlichen Vorteil bringen. Ein „Win Win“ für die gesamte Gesellschaft, sogar für die ganz Kleinen! Wo gibt’s das schon? <BR /><BR />Und Ausreden, welcher Art auch immer, gelten in einer aufgeklärten Welt, in der wir Menschen es schaffen auf den Mond zu fliegen und es – spoiler alert! – in anderen Ländern zig funktionierende Vorzeigebetreuungsmodelle gibt, schlicht und einfach nicht mehr. Also 11 Monate Kindergarten: Ja, bitte. Am besten noch jetzt, hier und heute.<BR /><BR /><BR />Ingrid Kapeller <BR /><BR />+++++<BR /><BR />11 Monate Kindergarten wäre mit Sicherheit eine der Lösungen, die den meisten Familien in Südtirol zugutekommen würde. Ich finde die Idee super, vor allem auch für die Kinder, die dadurch im Sommer in ihrer gewohnten Umgebung betreut werden können. Vor allem weil es für Kinder in diesem Alter meist schwieriger ist, sich an neue Gegebenheiten zu gewöhnen. <BR /><BR />Astrid Früh<BR /><BR />+++++<BR /><BR />Ich bin Mutter von 3 erwachsenen Kindern. Finde es nicht gut, dass Kinder von ca.3 Jahren fast das ganze Jahr so viele Stunden von ihrer Familie getrennt sind. Zum menschlichen Grundbedürfnis gehören auch die Eltern, die möglichst viel Zeit mit ihren Kinder verbringen sollten. Glückliche und fröhliche Kinder sind das Ergebnis. Die Politik sollte es ihnen ermöglichen,und nicht immer nach Lösungen zu suchen, die Kinder irgendwo unterzubringen, und die Eltern von frühmorgens bin abends ihrer Arbeit nachgehen müssen.<BR /><BR />Irmgard Picher<BR /><BR />+++++<h3> Omas müssen länger arbeiten als bisher</h3>In Zukunft werden wir noch weniger tolle Omas haben, denn die meisten müssen länger arbeiten als bisher. Ohne Großeltern ist regelmäßiges Arbeiten nicht möglich. In der Privatwirtschaft und als Selbstständige finde ich alle Bemühungen bisher eindeutig zu wenig. Kinder in Ferienzeiten gut versorgt zu wissen, war für uns immer eine große Herausforderung. <BR /><BR />Gerda Luther <BR /><BR />+++++<BR /><BR />Ich finde, es ist höchste Zeit, den Kindergarten zu verlängern und auch bei den Schulen die Sommerferien zu kürzen. Es ist nicht mehr wie vor vielen Jahren, dass meist die Mutter zu Hause war und somit die Betreuung übernehmen konnte. Es sind heute beide Eltern berufstätig. Die Urlaube werden somit verwendet, um die Ferienmonate zu überbrücken. <BR /><BR />Die Sommerferien sind auch mit zusätzlichen Kosten verbunden, da man die Kinder in Sommercamps oder Sommerkindergarten unterbringen muss. Ich denke auch die Arbeitgeber sind beruhigter, wenn Kindergärten verlängert werden da die Mütter/Väter flexibler sind.<BR /><BR />Verena Faltner<BR /><BR />+++++<h3> „11 Monate sehr gute Lösung“</h3>Ich finde 11 Monate Kindergarten eine sehr gute Lösung. Wir Eltern müssen ja auch das ganze Jahr über arbeiten. Dies würde einiges leichter machen und nicht jeder hat Oma und Opa. Es gibt zwar die Sommerbetreuung, aber auch dies muss wiederum organisiert und betreut werden.<BR /><BR />Alexandra Mair <BR /><BR />+++++<BR /><BR />Eindeutig für eine Verlängerung: Ich persönlich habe jetzt schon Bauchschmerzen, wenn ich daran denke, wie wir als Familie alles unter ein Dach bekommen sollen. Wenn man keine Oma, Opa, Tante usw zur Verfügung hat, ist es sehr schwer und fast unmöglich arbeiten zu gehen, aber gleichzeitig sind zumindest wir auf unsere Arbeit angewiesen, da wir ja auch von etwas leben müssen! <BR /><BR />Es werden einem aber immer mehr Steine in den Weg gelegt: Wie soll man arbeiten gehen, wenn die Betreuung meines Kindes nicht gewährleistet ist? Man bekommt erst im Herbst Bescheid, ob eine Verlängerung angeboten wird oder nicht, wie soll man sich als Familie organisieren? Wie soll man planen? Es ist kein Wunder, dass viele nur mehr ein Kind haben, oder gleich gar keines...<BR /><BR />Ich spreche mich eindeutig für eine Verlängerung und für einen familienfreundlichen Kindergarten aus, wo auch Mütter ohne Angst zu haben, ob sie alles unter einen Hut bringen, arbeiten gehen können. <BR /><BR />Vanessa Huber<BR /><BR />+++++<h3> „Auch einmal zufrieden sein“</h3>Ich kann berufstätige Mütter durchaus verstehen. Aber merken Sie nicht, wie Sie mit manchen Meinungen Hetze gegen die Kindergärtnerinnen betreiben? Was soll das? Wohin führt das? Haben Sie überlegt, dass sich das unvorteilhaft auf deren Motivation auswirkt? Einmal schätzen, was sie Wertvolles leisten und auch mal ein bisschen zufrieden sein mit Angeboten der Sommerbetreuung, um die sich Gemeinden so bemühen. Anstatt immer nur zu schimpfen! Diese ganze negative Stimmung! Das schadet doch letztlich unseren Kindern. Ich selbst habe es genossen, in den Sommermonaten als Kind einfach nur zu Hause sein zu dürfen, ohne Zwang und Vorgaben von fremden Leuten. Wir müssen an flexiblere Arbeitszeiten denken, dass Väter und Mütter sich irgendwie die Zeit mit ihren Kindern teilen können. Da ist die Arbeitswelt gefragt. Wäre ein anderer Ansatz... <BR /><BR />Andrea Oberhauser <BR /><BR />+++++<BR /><BR />Die beste Lösung wäre, wenn der Kindergarten eine Ganzjahreseinrichtung wäre – im Grunde gleichzusetzen wie zahlreiche andere Arbeitsstellen. <BR /><BR />- Kinder sind das ganze Jahr über versorgt;<BR />- Kinder können für Urlaub usw. herausgenommen werden;<BR />- die Ferienzeiten werden nicht mehr zur Herausforderung;<BR />- Erzieherinnen können Urlaub nach Bedarf nehmen und Praktikanten können diese „Löcher“ füllen. Also eigentlich ähnlich wie bei zahlreichen anderen Arbeitsstellen.<BR /><BR />In den Sommermonate können viele Praktikanten mit ins Boot geholt werden – also im Prinzip all jene, die heute die freiwilligen Sommerbetreuungen schon unterstützen (Kinderfreunde, Jugenddienste usw.) und es können abwechslungsreiche Programme gestaltet werden. Projekte im Freien (Wald usw.) Ausflüge usw. Somit wird das Programm abwechslungsreich, spannend und doch ist für die Kinder die gewohnte Umgebung vorhanden. Besondern die ganz Kleinen haben ihre Schwierigkeiten, wenn sie im Sommer plötzlich zu ganz Fremden müssen. <BR /><BR /><BR />Miriam Egarter<BR /><BR />+++++<BR /><BR />Meiner Meinung nach wäre es ein längst notwendiger Schritt den Kindergarten 11 Monate offen zu lassen. Dies würde viele Eltern sehr entlasten – natürlich müsste er auch flexibel in der Anwesenheit des Kindes sein. Haben die Eltern Urlaub, muss das Kind nicht in den Kindergarten, wenn es von den Eltern gewünscht wird.<BR /><BR />So fallen viele Spesen für Eltern, welche den ganzen Sommer mit Sommerbetreuung decken müssen, weg. Und die Kinder sind im Kindergarten an einem ihnen vertrauten Ort, was ich sehr wichtig finde in diesem Alter.<BR /><BR /><BR />Sabine Egger<BR /><BR />+++++<h3> „Weniger Bürokratie im Kindergarten, mehr Zeit für Kinder“</h3>Etwas weniger Bürokratie würde dem Kindergarten nicht schaden, dann wäre auch mehr Zeit für die Kinder vorhanden. Es ist höchste Zeit, die Kindergartenzeiten auf 11 Monate zu erhöhen, aber nur für Mütter, die wirklich auch berufstätig sind. Es gibt in unserem Land viele gut ausgebildete junge Mütter, die gerne wieder arbeiten gehen würden, aber wegen der fehlenden Betreuung ihrer Kinder dann doch zuhause bleiben müssen. Dem Land fehlen diese Fachkräfte und den Frauen fehlt dieses Einkommen. Spätestens bei der Rente sind diese Frauen dann wieder die Verlierer. <BR /><BR />Maria Thaler<BR /><BR />+++++<h3> „Schockiert über egoistische Aussagen“</h3>Ich bin schockiert über die vielen egoistischen Aussagen, die einen wirtschaftlichen Grund vorschieben. Es gibt genügend Arbeitsplätze für Leute, die arbeiten wollen. Aber viele haben das Wollen verlernt, weil es auch anders geht. Kindergärtnerinnen und Lehrpersonen haben einen Knochenjob, der viel von der Freizeit abknabbert. Ein Ausgleich im Sommer ist gerechtfertigt. Wer einen solchen Beruf ergreift, stellt den Idealismus voran.<BR /><BR />Zu viele Eltern möchten eine fast Rundumbetreuung ihrer Kleinkinder, nicht nur aus Arbeitsgründen. Der nächste Schritt wäre dann die Anmeldung, wann man wieder mal selbst Zeit und Lust hat die Elternarbeit zu übernehmen. <BR /><BR />Lösung für beide Seiten: ein vernünftiger Lohn auch in Teilzeit, Verzicht auf einige persönliche Freizeitaktivitäten.<BR /><BR />Josef Pius Gritsch<BR /><BR />+++++<BR /><BR />Ich finde es sehr wichtig, dass sich etwas ändert, denn Südtirol ist beim Thema Kinderbetreuung ziemlich schwach. Wir Eltern müssen arbeiten und wo sollen die Kinder im Sommer – heuer 11 Wochen – hin? Jeder hat nicht Oma oder Opa, die helfen könnten. Es wäre toll, 11 Monate Kindergarten zu haben. Ich bin dafür!<BR /><BR />Zsanett Winkler <BR /><BR />+++++<h3> „Kindergarten und Grundschule sind gleichzustellen“</h3>Der Kindergarten sollte nicht so lange geöffnet bleiben, das macht die Arbeit im Kindergarten nicht attraktiver (Arbeitskräftemangel). Mindestens 90 Prozent der Pädagoginnen im Kindergarten sind Frauen, welche diesen Beruf u. a. wegen der Arbeitszeiten wählen, die gut mit der Familie vereinbar sind. Spricht man mit den Uni- Abgängern, wechselt eine Vielzahl in die Grundschule und meist wird als Grund die bessere Arbeitszeit genannt. Warum soll die Öffnungszeit im Kindergarten verlängert werden und in der Grundschule nicht, zumal das Personal beider Bildungsstätten (und nicht Betreuungsstätten) die gleiche Ausbildung genießt? Wie kommt man darauf, dass es mit der verlängerten Öffnungszeit im Kindergarten getan ist? Es gibt auch Eltern, deren Kinder die Grundschule besuchen, was passiert mit denen im Sommer? Kindergarten und Grundschule sind gleichzustellen!<BR /><BR />Die Aussage von Frau Christa Ladurner: „Die Kinder brauchen keine Ferien vom Kindergarten, sie gehen gern hin“, ist kein Grund. Heißt das im Umkehrschluss, dass Schüler nicht gerne in die Schule gehen und darum die Ferien brauchen? Auch die Kindergartenkinder sind am Jahresende müde und brauchen die Ferien. Ich denke, das gesamte System muss neu überdacht werden.<BR /><BR />Johanna Unterweger<BR /><BR />+++++<h3> „Wir stehen als Buhfrauen da“</h3>Wir sind seit über 20 Jahren in diesem Beruf als Fachkräfte im Kindergarten tätig. Es erschreckt uns, welche Meinung einige Leser über uns und unsere Bildungstätigkeit haben und wie wenig Wertschätzung sie uns entgegenbringen. In diesem, heuer so „günstigen“ Wahljahr stehen wir schon wieder als Buhfrauen da, die keine Lust zum Arbeiten haben und ihr Geld „spielend“ verdienen. Dabei haben sie vom Kindergartenalltag mit all seinen Herausforderungen gar keine Ahnung. Wir hoffen, dass es den Politikern gelingt, eine gute Lösung für alle Beteiligten zu finden. Das Wohl des Kindes muss im Mittelpunkt stehen!<BR /><BR />Marianne Enderle und Evelyn Holzer<BR /><BR />+++++<h3> „Nahezu unmöglich, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen“</h3>Es ist doch bedenklich, wenn eine Familie sich überlegen muss, dem Kinderwunsch nachzukommen oder es besser sein zu lassen. Dies geschieht aus dem Grund, dass es für viele Familien nahezu unmöglich scheint, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen und ein normales Familienleben dabei zu führen. Die Realität ist, dass sich eine Familie abhetzen muss, den Urlaub, der nur wenige Wochen beträgt, genauestens einzuteilen, um die Ferienzeit zwischen Allerheiligen, Winter, Fasching, Ostern, Pfingsten, pädagogische Tage und dann noch Sommerferien abzudecken. Zudem wird das Kind in den Sommermonaten wochenweise in die verschiedensten Betreuungen gebracht. Familienurlaub ist beinahe Fremdwort. Der Kindergarten schließt Freitags um 12.30 Uhr, auch dies ist eine enorme Herausforderung für Berufstätige. Also klare Meinung: Ja zu den 11 Monaten Kindergarten sowie eine dringende Lösung für den Ausbau der Nachmittagsbetreuung in den Kindergärten sowie Schulen. Dies zum Wohle aller Familien.<BR /><BR />Sonja Wieser<BR /><BR />+++++<BR /><BR />Ich kann den Argumenten von Roland Brenner und Michael Oberhofer nur zustimmen. Es scheint einfach, Forderungen zu stellen, ohne an deren praktische Umsetzbarkeit zu denken. Dieser Art von Politik kann ich nichts abgewinnen.<BR /><BR />Als noch im Berufsleben stehende Oma zweier Enkel im Kleinkindalter kenne ich das Problem. Aber ich kenne auch die andere Seite der Medaille. Als Lehrerin an einer Oberschule, die bislang die meisten Abgängerinnen und Abgänger für den bildungswissenschaftlichen Bereich stellte, muss ich beobachten, dass sich immer weniger Maturantinnen und Maturanten für diesen Weg entscheiden. Wenn man bedenkt, dass demnächst eine Pensionierungswelle innerhalb meiner Generation – der sog. Babyboomer – anrollt, mache ich mir ernsthaft Sorgen, wie man diese freiwerdenden Stellen in Zukunft besetzen möchte. Indem man die pädagogischen Berufe immer unattraktiver gestaltet anstatt sie aufzuwerten, sicherlich nicht. <BR /><BR />Elisabeth Pircher <BR /><BR />+++++<h3> „Wie dem Personalmangel entgegenwirken?“</h3>Ich bin Studentin an der Universität Brixen und gehe in einigen Jahren dem Beruf der pädagogischen Fachkraft oder der Lehrperson nach. Ich habe kein Problem, meine Arbeit im Sommer fortzusetzen, weiß von den Problemen meiner Mutter, als ich selbst ein Kleinkind war, und kann die Anliegen aller Eltern nachvollziehen. Auch ist mir bewusst, dass in vielen Ländern der Kindergarten über den Sommer geöffnet hat und wir diesen Berufsweg bestimmt nicht aufgrund der langen Sommerferien gewählt haben. <BR /><BR />Doch das Problem liegt nicht an uns, das Problem liegt am Personalmangel. Nicht mal ein Viertel aller Studierenden an der Fakultät wollen sich später für den Beruf im Kindergarten entscheiden. Und dies nicht aufgrund der möglichen Verkürzung der Sommerferien. Sondern aufgrund schlechter Entlohnung, der langen Arbeitszeiten und der fehlenden Rahmenbedingungen.<BR /><BR />Bevor also alle darüber sprechen, den Kindergarten zu verlängern (ohne jegliche Berufserfahrungen und Hintergrundwissen), sollte zuallererst die Frage beantworten werden, wie man dem Personalmangel entgegenwirkt.<BR /><BR />Lisa Pfeisinger<BR /><BR />+++++<h3> „Schon schwierig, die übrigen Ferien irgendwie zu überstehen“</h3>Eine 11-monatige Öffnung des Kindergartens wäre eine super Idee.<BR />Denn wenn beide Elternteile arbeiten, ist die Überbrückung im Sommer eine Katastrophe, denn 3 Monate sind einfach eine sehr lange Zeit.<BR />Die Kinder werden den ganzen Sommer über herumgeschoben...<BR />Einen Monat zu überbrücken wäre auf jeden Fall viel einfacher als fast 3 Monate. Es ist oft schon schwierig, die Ferien (Fasching, Allerheiligen...) irgendwie zu überstehen.<BR /><BR /><BR />Beate Auer<BR /><BR />+++++<BR /><BR />Ich finde, es ist bereits höchste Zeit, den Kindergarten ganzjährig zu machen. In den nordischen Ländern (Deutschland, Norweden, Schweden) ist das schon lange normal. Mehr Personal braucht es gar nicht, da die Kindergärtnerinnen bereits im Sommer auch entlohnt werden. Zudem hört das endlich mal auf, dass die Kindergärtnerinnen in der Sommerzeit um Nebenbeschäftigung ansuchen. Personal ist bereits vorhanden und kann auch für den Sommer eingesetzt werden.<BR /><BR />Da wird immer über Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesprochen...doch nie was Konkretes auf die Füße gestellt. Als Alleinerzieherin war es eine Mammutaufgabe alles zu organisieren. Diesen Luxus 3 Monate Urlaub im Sommer zu haben, hatte ich leider nicht! <BR /><BR />Dieser Schritt der Verlängerung des Kindergartens auf 11 Monate ist sehr zu begrüßen! Hoffentlich macht die Politik mal was...<BR /><BR />Evi Mumelter<BR /><BR />+++++<h3> „Einsatz für kleinere Gruppen bleibt leider immer wieder ungehört“</h3>Liebes STOL-Team, liebe Familien,<BR /><BR />ich bin Kindergärtnerin seit 30 Jahren, aus vollster Überzeugung und aus ganzem Herzen. Mir liegt alles daran, dass sich Kinder, die zu mir in die Gruppe kommen, wohl fühlen, einen Teil ihrer Kindheit bei mir verbringen dürfen. Mit viel Freude und Begeisterung erlebe ich jeden Tag ganz tolle und besondere Momente.<BR /><BR />Ich glaube, ich spreche im Namen von ganz vielen Kolleginnen, weil jeder in seinem Beruf nur dann gut ist, wenn er ihn mit Begeisterung macht. Nach wie vor bin ich nach all den Jahren der Meinung, dass das Wichtigste für Kinder die Zeit ist, dass man diese Zeit hat und diese mit ihnen verbringen kann.<BR /><BR />Was mich immer wieder an meine Grenzen bringt, ist, dass ich Kinder heute mit ganz einem großen Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Zuwendung erlebe und dieses nicht abzudecken imstande bin. Da ich Zeit und Zuwendung für jedes einzelne Kind haben möchte, verfalle ich, wie viele von euch Mütter und Väter in Stresssituationen, die belastend sind.<BR /><BR />Ich bin nicht gegen eine Betreuung rund ums Jahr, ich möchte die Zeit und die Power beibehalten, um eure Kinder entsprechend zu begleiten. Bei 25 Kindern mit all ihren Anliegen, die so besonders und wertvoll sind und wo so viel Herzlichkeit und Fröhlichkeit daraus entspringt, gelingt mir das nicht immer, dazu müsste ich Superwoman sein. (Die Diskussion und unser Einsatz für kleinere Gruppen bleibt leider immer wieder ungehört.)<BR /><BR />Mir wäre wichtig, dass sich alle betroffenen Parteien gemeinsam an einen Tisch setzen, um die bestmöglichen Zukunftspläne für unsere Kinder zu schmieden, weil sie sind die Generation von morgen und sollen nicht das Gefühl haben, das Problem von morgen zu sein.<BR /><BR />Rosi Haller<BR /><BR />+++++<h3> „Familien nicht mehr bereit, volle Verantwortung der Erziehung zu übernehmen“</h3>Ich bin schon der Meinung, dass die Familien unterstützt werden müssen, aber nicht von den pädagogischen Fachkräften aus dem Kindergarten. Sie leisten schon unterm Jahr bis zu 180 verpflichtende Zusatzstunden, die bereits im Gehalt einfließen, daher stehen ihnen die knapp 2 Monate Urlaub und Erholung einfach zu. Es fehlt auch Personal und die Belastung in den Kindergärten ist zum Teil unerträglich geworden. Viele kündigen.<BR /><BR />Mein Vorschlag wäre ,die Unistudentinnen von der Fakultät für Bildungswissenschaften im Sommer für diese wertvolle und sinnvolle Aufgabe einzusetzen. Dann wären unsere Steuergelder auch mal sinnvoll genutzt. Sie könnten Praxiserfahrung sammeln, die sonst in den 5 Jahren zu kurz kommt, und könnten professionell die Kinder von 3 bis 10 Jahren begleiten. Auch Schulkinder müssen in den Ferien beaufsichtigt werden. <BR />Das ist natürlich mit Spesen (Gehalt, Mittagessen...) verbunden. Land und Gemeinden müssen da zusammenarbeiten und eine Lösung finden zum Wohle unserer Kinder, Familien und Gesellschaft.<BR /><BR />Noch was... Kinder sind keine Maschinen. Sie brauchen ebenfalls Ruhe und Auszeit von Institutionen, wo Lärm, Programm, große Gruppen eine Belastung und Überforderung darstellen. Wir Erwachsene doch auch! Ein Kind darf und soll sich mal langweilen können, um wieder kreativ zu werden, und Kinder brauchen einfach die Eltern.<BR /><BR />Habe oft den Eindruck, dass manche Familien nicht mehr bereit sind, die volle Verantwortung der Erziehung zu übernehmen. Am liebsten wäre ihnen eine Betreuung in Einrichtungen von 7 Uhr mit Frühstück bis zum Abendessen, Hausaufgaben und Lernen sollte auch die Schule übernehmen. Da sollte man sich das Kinder-Bekommen gut überlegen. Zum Glück gibt es aber auch Ausnahmen!<BR /><BR />Susanne Pircher<BR /><BR />+++++<h3> Wie denken Sie darüber?</h3>Wie denken Sie darüber? Schreiben Sie uns noch bis zum Mittwoch, 15. Februar!<BR /><BR /><BR /><b>Kontakt:</b><BR /><BR /><b>E-Mail an <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">redaktion@stol.it</a></b><BR /><BR />Betreff: Meinungen der Leser<BR /><BR /><b>Hinweis:</b><BR /><BR />Der Redaktion zugesandte Leserzuschriften dürfen die vorgegebene Länge von 1200 Anschlägen (einschließlich Leerzeichen) nicht überschreiten. Damit eine Zuschrift in dieser Rubrik veröffentlicht werden kann, muss außerdem die vollständige Adresse und Telefonnummer des Schreibers angegeben werden. Adresse und Telefonnummer werden nicht veröffentlicht. Selbstverständlich können Sie Ihrem Beitrag auch ein aktuelles Foto von Ihnen beilegen, das wir ebenfalls gerne veröffentlichen werden.<BR /><BR />Zuschriften müssen sich auf das Thema beziehen und sich inhaltlich und sachlich damit befassen. Bitte bleiben Sie höflich im Ton. Beiträge, die gegen geltende Gesetze verstoßen, werden nicht veröffentlicht.