Gekürt wurden Schwergewichte der Partei wie Ex-Arbeitsminister Cesare Damiano und Parteipräsidentin Rosy Bindi, aber auch Politik-Neulinge wie Kanu-Olympiasiegerin Josefa Idem.PD-Chef Pierluigi Bersani sagte zum Ergebnis der Vorwahlen, die „außerordentliche Beteiligung, noch dazu während der Feiertage“, sei „beeindruckend“: „Das ist eine noch nie dagewesene Erfahrung in der politischen Geschichte Italiens und Europas.“Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren wollte Bersani, dass die Parteianhänger und nicht das PD-Gremium über die Parlamentskandidaten entscheiden. 90 Prozent der Kandidaten für die Parlamentswahlen sollten von den Bürgern bestimmt werden. Der PD gilt laut Umfragen als Favorit bei dem Urnengang. „Wir wollen die Politik grundlegend ändern und unsere Anhänger bei der Suche nach geeigneten Kandidaten einbinden. Der PD will zeigen, was Demokratie wirklich ist“, erklärte der stellvertretende PD-Vorsitzende Enrico Letta. Die Partei möchte verstärkt auf Kandidaten aus der Zivilgesellschaft setzen, um Wählerstimmen zu gewinnen.Südtirol: Sieg für GnecchiIn Südtirol gab es drei Wahlsitze in Bozen, jeweils einen in Leifers, Brixen und Meran. Mit 711 Stimmen hat hier Luisa Gnecchi die Vorwahlen klar für sich entschieden.Auch die Zweitgereihte ist eine Frau, nämlich Franca Berti, PD-Fraktionssprecherin im Bozner Gemeinderat; sie kam auf 501 Stimmen. Dritter im Bunde ist Fernando Biague, aus Guinea Bissau gebürtiger Wissenschaftler der Uni Brixen: Er wurde von den einheimischen PD-Mitgliedern 452 Mal gewählt. Die Reihung auf dem Stimmzettel steht damit aber noch nicht fest, weil sich Gianclaudio Bressa an den Vorwahlen nicht beteiligt hat, aber als Listenführer gehandelt wird. Wahlen in ganz ItalienIn allen Provinzen gab es Wahllokale. Stimmberechtigt waren alle Parteimitglieder. Sie mussten einen Beitrag von zwei Euro für den Wahlkampf bezahlen. PD-Wähler konnten zwei Vorzugsstimmen vergeben, wobei eine der beiden Stimmen an eine Frau gehen musste. 40 Prozent der PD-Kandidaten sollen Frauen sein.Am 2. Dezember war der PD-Vorsitzende Bersani bei Vorwahlen zum Spitzenkandidaten des Mitte-Links-Bündnisses gekürt worden. Der 61-Jährige setzte sich gegen den jungen Bürgermeister von Florenz, Matteo Renzi, mit 61,1 Prozent der Stimmen durch.sol/apa