Es sei nicht mehr 5 vor 12, es ist 12 Uhr. Das sagen namhafte Experten zur aktuellen Klimasituation. Dass der Klimawandel unaufhaltsam fortschreitet, das können mittlerweile auch die größten Skeptiker nicht mehr abstreiten. Die extremen Wetterereignisse der vergangenen Jahre, die sich in ihrer Regelmäßigkeit und ihrer Intensität häufen, bezeugen dies leider eindrucksvoll.<BR /><BR /><embed id="dtext86-56367379_quote" /><BR /><BR />Die Südtiroler Landesregierung will mit dem „Klimaplan 2040“ gegensteuern und in den kommenden Jahren verstärkt auf Nachhaltigkeit setzen. Vorgestellt wurde der durchaus ambitionierte Plan auf den sogenannten Sustainability Days Südtirol, also den Nachhaltigkeitstagen, die dazu dienen sollten, der Bevölkerung und den Unternehmen die Wichtigkeit von Klimaschutz und nachhaltigem Wirtschaften näherzubringen. <BR /><BR />So weit so gut. Dagegen ist erst einmal gar nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil: Gegen den Klimawandel waren die Corona-Pandemie und die aktuelle Energiekrise wohl nur ein laues Lüftchen. Der Klimawandel wird wohl der Sturm - die Herausforderung der kommenden Jahrzehnte schlechthin.<BR /><BR /><embed id="dtext86-56368653_quote" /><BR /><BR />Wenn man sich aber vor Augen führt, dass diese Veranstaltung – 4 Tage waren es – 2,3 Millionen Euro gekostet hat, dass einige Referenten ein Honorar von über 20.000 Euro bezogen haben, dann kann man nur mehr sagen: In Zeiten wie diesen ist dies schlicht und einfach dekadent. <BR /><BR />Während immer mehr Bürger in Südtirol Zukunftssorgen plagen, da sie nicht wissen, wie sie die hohen Strom- und Lebensmittelpreise auf Dauer bezahlen können, wird für eine 4-tägige Veranstaltung 2,3 Millionen Euro ausgegeben. Und für Referate über 20.000 Euro bezahlt. Wie soll das der normale Bürger verstehen? Nein, das kann er nicht verstehen, weil es nichts zu verstehen gibt – obwohl das Ansinnen der Veranstaltung durchaus ein gutes war. Aber die Außenwirkung ist katastrophal.<BR /><BR /><embed id="dtext86-56368658_quote" /><BR /><BR />Man kann nur den Kopf schütteln, wie wenig Feingefühl manchmal an den Tag gelegt wird. Weniger Symbolpolitik wäre gerade in Zeiten wie diesen dringend notwendig. Man hätte längst Taten folgen lassen können, beispielsweise mit dem Windpark am Brenner. <BR /><BR />Dieser wurde vor rund 10 Jahren zwar abgelehnt. Die Politik hätte dieses Vorhaben in den vergangenen Jahren aber erneut aufgreifen und in die Tat umsetzen können. Erst jetzt heißt es, dass man über Windenergie in Südtirol zumindest diskutieren dürfen sollte. <BR /><BR />Gut so. Aber den vielen Reden müssen auch Taten folgen. Und nicht sündhaft teure Nachhaltigkeitsveranstaltungen, bei denen man mehr als zweifeln darf, ob sie ihren Zweck erfüllen. <BR /><BR />arnold.sorg@athesia.it<BR /><BR />