Ein erster Bus mit 42 Menschen kam am Mittag in Ramallah im von Israel besetzten Westjordanland an und wurde von einer jubelnden Menge begrüßt. Insgesamt sollten im Rahmen des Austausches 183 Palästinenser freikommen. Einige wurden wegen der Beteiligung an Angriffen verurteilt, bei denen Dutzende Menschen getötet wurden. 111 wurden laut Hamas während des Krieges im Gazastreifen inhaftiert.<BR /><BR />Die drei Geiseln, der Deutsch-Israeli Ohad Ben Ami (56), Or Levy (34) und Eli Sharabi (52), wurden von den Hamas-Terroristen auf einem Podium in Deir al-Balah vorgeführt. Nach einer ersten medizinischen Untersuchung in einer Armeeeinrichtung sollten sie ihre Familien treffen. Anschließend sollten sie in Kliniken im Zentrum des Landes gebracht werden.<h3> „Ausgehungert, abgemagert und leidend“</h3>Der augenscheinlich schlechte Gesundheitszustand der Männer sorgte in Israel für Entsetzen. „So sieht ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit aus“, erklärte Staatspräsident Yitzhak (Isaac) Herzog. „Die ganze Welt muss auf Ohad, Or und Eli blicken, die nach 491 Tagen Hölle, ausgehungert, abgemagert und leidend, zurückkehren.“ <BR /><BR />Die Zuschaustellung der Männer durch die Hamas sei ein „zynisches und grausames Spektakel“ gewesen, so Herzog. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sprach von „schockierenden Szenen“, die man „nicht beschönigen“ wolle.<h3> Familienmitglieder brechen in Tränen aus</h3>Auch die Angehörigen reagierten bestürzt. Mehrere Familienmitglieder brachen in Tränen aus, als sie die Männer live im Fernsehen sahen, wie israelische Medien berichteten. Eine Verwandte von Ben Ami sagte Medien zufolge, der 56-Jährige sehe schlimm und mindestens zehn Jahre älter aus, als er sei. <BR /><BR />„Er sah aus wie ein Skelett, das war schrecklich mit anzusehen“, sagte die Schwiegermutter einer der Geiseln im Sender Channel 13 News, als sie die von der Hamas inszenierte Übergabe verfolgte. Der Bruder von Or Levy (34) sagte israelischen Medien zufolge, es sei schwer, ihn so zu sehen, nach allem, was er durchgemacht habe. Der Sohn des 34-Jährigen sei aufgeregt und könne es kaum erwarten, seinen Vater wiederzusehen, sagte Tal Levy demnach. Die Mutter des Kindes war am 7. Oktober auf dem Nova-Musikfestival getötet worden.