Zu den Konkurrenten könnten Autobahnbetreiber aus Italien, Spanien oder Frankreich zählen. Und teilweise sind Autobahnen in Italien bereits in spanischer Hand wie etwa der Abschnitt zwischen Brescia und Padua (A4). <BR /><BR />Der Präsident von Real Madrid, der Unternehmer Florentino Pérez, zählt zu den größten Autobahnbetreibern der Welt, hieß es am Freitag auf einer Medienkonferenz im Rathaus von Salurn. Dort stellten die Landeshauptleute Arno Kompatscher und Maurizio Fugatti Details zur Konzessionsausschreibung vor – Transportminister Matteo Salvini war per Video zugeschaltet.<h3> Brennerautobahn AG mit Vorzugsrecht</h3>Die neue Brennerautobahn-Konzession wird eine Dauer von 50 Jahren haben – von 1. Jänner 2026 bis 31. Dezember 2075. Die Brennerautobahn AG hat bei dieser Ausschreibung gegenüber den Konkurrenten ein Vorzugsrecht – sie kann jedes Konkurrenzangebot einstellen und würde dann den Zuschlag erhalten. Trotzdem ist es das erklärte Ziel der A22-Gesellschaft, auch ohne diesen Vorteil als Sieger aus der Ausschreibung hervorzugehen.<h3> Verlegung in den Berg: 951 Millionen Euro</h3> Die EU-weite Ausschreibung gibt vor, dass der künftige A22-Betreiber 9,14 Milliarden Euro im Laufe der nächsten 50 Jahre in bereits vorgegebene Projekte investieren muss (siehe Grafik). Die größte Investition bildet dabei der Bau der dynamischen 3. Autobahnspur zwischen Bozen Süd und Verona Nord. 2,18 Milliarden Euro sollen dafür bereitgestellt werden. Dabei wird vor allem die geplante Verlegung der Autobahn in den Berg in Bozen, Trient und Rovereto zu Buche schlagen: 951,3 Millionen Euro soll die Verlegung in Bozen kosten, 455,2 Millionen Euro die Verlegung in Trient und weitere 363,4 Millionen Euro die Verlegung in Rovereto. Bei der Autobahnspitze geht man fest davon aus, dass diese Projekte am Ende auch umgesetzt werden. Bis dahin dürften sich die tatsächlichen Kosten aber noch weiterhin erhöhen. Denn allein bei der Verlegung in den Berg in Bozen war man bei etwa 785 Millionen Euro gestartet – und ist jetzt bereits mehr als 20 Prozent über diesem Betrag aufgrund der Anpassung der Preise.<h3> Alle Raststätten sollen erneuert werden</h3>Große Investitionen sind auch in die Raststätten vorgesehen: „Alle werden erneuert“, kündigte Landeshauptmann Kompatscher an. Dort sollen dann noch mehr regionale Produkte angeboten werden. Schließlich seien die Raststätten „eine Visitenkarte“. Insgesamt sind Investitionen in Höhe von 430 Millionen Euro bei den Raststätten geplant.<BR />Künftig doppelt so viele Lärmschutzwände<BR />Noch mehr – nämlich 568 Millionen Euro – wird der neue Inhaber der Autobahnkonzession für Lärmschutzwände ausgeben – auch das sieht der Investitionsplan vor. Somit wird es künftig entlang der A22 doppelt so viele Lärmschutzwände geben als heute, versprach Kompatscher. Weiters sehe der Investitionsplan auch den Bau von neuen Elektroladestationen in allen Raststätten vor, zudem Wasserstoffversorgung und eine Digitalisierung der Autobahn mit Parkleitsystemen und Verkehrsleitsystemen. <h3> Über 800 Millionen Euro für das BBT-Projekt</h3>Mit der neuen Konzession soll auch die Querfinanzierung für das Brennerbasistunnel-Projekt weiterhin garantiert werden: 820 Millionen Euro sollen dafür bereitgestellt werden – „zusätzlich zu den 2 Milliarden Euro, die bereits geflossen sind bzw. noch fließen aufgrund der alten Bestimmung“, sagte Kompatscher.<BR /><BR />Die Brennerautobahnkonzession ist bereits seit 2014 verfallen. Seither ist sie immer nur provisorisch verlängert worden – an die Brennerautobahn AG. Die Region Trentino-Südtirol hält mit 32,3 Prozent die meisten Anteile an der Brennerautobahn AG, zu den Anteilseignern zählen unter anderen auch die Länder Südtirol (7,6 Prozent) und Trentino (7,9 Prozent), die Gemeinde Bozen (4,2 Prozent) und die Handelskammer Bozen (0,84 Prozent).