Aufgestellt werden die Tafeln in Mals und in Gossensaß. In Innichen muss erst die Regierung in Rom grünes Licht geben. Angeblich soll das Verteidigungsministerium in Rom in einem Brief an den Landeshauptmann die Anbringung der Tafeln in Mals und in Gossensaß untersagt haben.Der Text auf den erklärenden Tafeln an den Beinhäusern „1931 verfügte das faschistische Regime die Auflassung vieler Soldatenfriedhöfe, die zum Teil als Provisorien an den Kriegsschauplätzen des Ersten Weltkriegs errichtet worden waren und nunmehr kaum noch gepflegt wurden. Das eigens eingesetzte 'Kommissariat für die Ehrung der Kriegsgefallenen' sollte an ihrer Statt mehrere Beinhäuser errichten. Als Standorte für diese wurden die 17 vornehmlich von den Kriegshandlungen betroffenen Provinzen ausgewählt: von der Provinz Sondrio im Westen über die Provinzen Bozen, Trient, Venedig, Triest usw. bis nach Zara im Osten. In die neuen Ossarien wurden die Gebeine von vielen Tausenden gefallener Soldaten umgebettet. Die architektonische Gestaltung der Beinhäuser lehnte sich dabei an eine der römischen Antike entlehnte monumentale Stil- und Symbolsprache an, die für viele Bauten des faschistischen Regimes typisch war. Mit dieser Maßnahme verfolgte das Regime die Vereinnahmung des Gedenkens an den Weltkrieg und der damit verbundenen Feiern. Es wollte eine direkte Kontinuität zwischen der Kriegserfahrung und dem Faschismus herstellen und zielte gleichzeitig durch die Heroisierung der für das Vaterland gefallenen Soldaten auf eine 'Erziehung zum Krieg'. Durch manipulative Verdrehung historischer Tatsachen machte das Regime damit auch die im Weltkrieg gefallenen Soldaten zu Vorläufern und Märtyrern der faschistischen „Ideale“. In den im Gefolge des Weltkrieges an Italien gefallenen neuen Provinzen sollten die Beinhäuser gleichsam als stumm-monumentale Wachtposten die 'heiligen Grenzen' des Staates beschützen. In Südtirol, das von den direkten Kampfhandlungen kaum betroffen worden war, wurden nach Plänen des Architekten Giovanni Greppi (1884–1960) und des Künstlers Giannino Castiglioni (1884–1971) in der Nähe der wichtigsten Grenzübergänge drei Beinhäuser errichtet: im Westen des Landes bei Burgeis (1939), im Norden bei Gossensaß (1937) und im Osten bei Innichen (1939). Die hierher umgebetteten Gebeine stammten aus verschiedenen, von den Ossarien z. T. auch weit entfernten Soldatenfriedhöfen. Obwohl die Ehrenmäler dem Gedenken der gefallenen italienischen Soldaten gewidmet sind, enthalten sie verschiedentlich auch die sterblichen Überreste von Soldaten der österreichisch-ungarischen Streitkräfte. Heute sind die Beinhäuser Orte des Gedenkens, doch auch mahnendes Beispiel dafür, wie das faschistische Regime die Katastrophe des Weltkriegs zur Verfolgung der eigenen politischen und propagandistischen Ziele zu benutzen versuchte."Die BeinhäuserVon 1937 bis 1939 wurden in der Nähe der wichtigsten Grenzübergänge des Landes drei Beinhäuser errichtet: im Westen des Landes bei Burgeis (1939), im Norden bei Gossensaß (1937) und im Osten bei Innichen (1939). Die hierher umgebetteten Gebeine stammten aus verschiedenen, zum Teil auch weit entfernten Soldatenfriedhöfen. Obwohl die Ehrenmäler dem Gedenken der gefallenen italienischen Soldaten gewidmet sind, enthalten sie auch die sterblichen Überreste von Soldaten der österreichisch-ungarischen Streitkräfte. stol