Rund um den Tahrir-Platz im Zentrum Kairos harrten auch in der Nacht zum Donnerstag wieder viele enttäuschte Revolutionäre aus und riefen Parolen gegen das Militär. Nach Berichten von Reportern kam es vor allem im Bereich des Innenministeriums zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften, die Tränengas einsetzten. Erst am frühen Morgen habe sich die Lage beruhigt, berichtete ein Korrespondent des arabischen Senders Al-Dschasira. Der Protest der vorwiegend jungen Demonstranten richtet sich vor allem gegen die Beamten des Innenministeriums, die seit dem vergangenen Freitag mit Gewalt gegen die Protestbewegung vorgehen. 35 Menschen sollen seither getötet worden sein.Auch in den Städten Tanta, Ismailia und Alexandria kam es zu Protestkundgebungen und gewaltsamen Zusammenstößen. Mitglieder des Obersten Militärrates, der in Ägypten seit der Entmachtung von Präsident Husni Mubarak im Februar alle wichtigen Entscheidungen trifft, wehrten sich unterdessen gegen den Vorwurf, sie versuchten, die Methoden des alten Regimes zu verteidigen.In den staatlichen Medien erklärten sie, nach dem Abgang Mubaraks hätten sie sich der Verantwortung gestellt. Sie hätten aber keinerlei Interesse daran, das Land zu regieren.In Ägypten soll am Montag gewählt werden. dpa