Die Armee zeigte Präsenz, ohne die Proteste dort zu behindern, berichtete ein Korrespondent. Am Vorabend hatte das Militär erklärt, dass es nicht auf friedliche Demonstranten schießen werde. Die Opposition hat für Dienstag zu einem Massenprotest aufgerufen. Die Regimegegner wollen, dass beim „Marsch der Million“ eine Million Menschen gegen Mubarak marschieren.Noch vor dem Ende der Ausgangssperre hatten sich die Leute auf dem Tahrir-Platz versammelt, der zum Symbol der Massenproteste geworden ist. Dort hatten viele Demonstranten sogar die ganze Nacht ausgeharrt. Schon drei Stunden vor dem Ende der Ausgangssperre waren rund 3.000 Menschen auf dem Tahrir-Platz.Die Streitkräfte wollen nicht eingreifen, wenn die Kundgebung friedlich bleibt. Das Militär erkenne die „Legitimität der Forderungen des Volkes“ an, sagte Militärsprecher Ismail Etman. Nach unbestätigten Berichten kontrollierte die Armee aber teilweise die Ausweise von Demonstranten.Die Ansprache des Militärsprechers im Staatsfernsehen war der bisher stärkste Anhaltspunkt dafür, dass die Streitkräfte die Proteste nicht gewaltsam niederschlagen wollen. Sollte Mubarak tatsächlich seinen Rückhalt in den Streitkräften verlieren, würde das seinen Machterhalt deutlich erschweren.Kernforderung der Demonstranten ist der Rücktritt des 82-jährigen Mubarak, der bereits seit drei Jahrzehnten im Amt ist.Die von Vize-Präsident Omar Suleiman in Aussicht gestellten Zugeständnisse wie eine Verfassungsreform reichen den Bürgern nicht aus.Die unterschiedlichen Oppositionsgruppen in der Protestbewegung haben die Entmachtung Mubaraks bis zum Freitag als Ziel ausgegeben.